Barbara Schöneberger zieht fies über ESC-Konkurrenz her: "Ich fand's schrecklich!"
Liverpool/Hamburg – Der Frust über die abermalige Klatsche für Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) sitzt tief. In der Aftershow (ARD) versuchte Moderatorin Barbara Schöneberger (49), den letzten Platz zu verdauen und teilte im Gegenzug fies gegen so manche Mitstreiter aus, die mehr Punkte ergattern konnten.
18 Punkte lautet das klägliche Ergebnis für den deutschen Dark-Rock-Act "Lord of the Lost", oder wie Schöneberger sagen würde: "Wir haben uns punktemäßig verdreifacht, (...) sind aber trotzdem auf dem letzten Platz gelandet."
Auf die Frage, ob das denn berechtigt wäre, versuchte es Studiogast Max Mutzke (41) zunächst noch diplomatisch. Er habe mit einem Platz im Mittelfeld gerechnet: "Richtig letzter zu sein, ist crazy."
"Vor allem hinter den Unterhosen von Kroatien, die waren vor uns noch!", brauste Schöneberger auf und kannte plötzlich kein Halten mehr: "Und die schreiende Frau aus Spanien, 'tschuldigung, dass ich das jetzt sage, aber ich fand's schrecklich!"
Vom Studio-Publikum gab es für die spontane Lästerattacke Lacher und reichlich Applaus, während die Moderatorin anmerkte: "Darf man gar nicht mehr sagen heute, gell? Man muss alle mögen ..."
"Ich mag die, aber ich fand's schrecklich!", bekräftigte sie dennoch ihre Aussage über den spanischen ESC-Beitrag (Blanca Paloma - "Eaea"), der klagende Töne in einem Flamenco-Wiegenlied und biblischen Bezügen vereinte. Von Jury und Zuschauern wurde die Performance mit 100 Punkten und Platz 17 belohnt.
Barbara Schöneberger äußert Unterhosen-Kritik und fordert "enge Speedos"
Und auch über die Outfits der kroatischen Männer-Gruppe Let 3 ("Mama ŠČ!", landeten mit 123 Punkten auf Platz 13) kam Schöneberger nicht so schnell hinweg. Die Musiker hatten sich auf der Bühne bis auf weiße Feinripp-Unterhemden und Unterhosen entkleidet.
"Also ich finde ja, Unterhosen, wenn dann schon eng!", kritisierte die TV-Blondine den Untenrum-Schlabber-Look und legte angefeuert vom Gelächter ihrer Zuhörer noch nach: "Nur die ganz engen Speedos und da kann dann auch noch nachgeholfen werden. Ob da noch 'ne Tennissocke mit drinsteckt oder nicht, ist uns eigentlich egal."
Doch auch der deutsche Auftritt blieb nicht vor Kritik aus den eigenen Reihen verschont. Die Live-Performance sei ihr zu "statisch" gewesen, bemängelte Schöneberger. Die LOTL-Musiker seien hinter ihren Instrumenten "schon ein bisschen festgewachsen" gewesen.
"Ich fand, die Bühne war nicht optimal ausgenutzt. Aber trotzdem gut ... Letzter Platz - wir prüfen das jetzt noch mal und würden uns dann eventuell noch mal melden."
Auch im Netz scheiden sich über die derweil die Geister: Machen "Lord of the Lost" ihrem Namen alle Ehre, oder ist das ESC-Ergebnis gar ein musikalischer Skandal?
Titelfoto: Montage: Marius Becker/dpa, Martin Meissner/AP/dpa