Weltweiter Ausbruch: Wie gefährlich ist der Hefepilz Candida auris?

USA - Experten sagen bereits die nächste Pandemie nach Corona voraus, doch wie wird diese aussehen? Die WHO warnt aktuell vor der zunehmenden Ausbreitung einer Pilzinfektion.

Aufgrund seiner hohen Mortalitätsrate hat die CDC Candida auris bereits 2019 als "akute Bedrohung" eingestuft.
Aufgrund seiner hohen Mortalitätsrate hat die CDC Candida auris bereits 2019 als "akute Bedrohung" eingestuft.  © drmicrobe/123RF

Seit seinem ersten Auftauchen im Jahr 2009 hat der Hefepilz Candida auris weltweit bereits mehrere Hundert Menschen infiziert.

Derzeit warnen vor allem die WHO als auch die US-Gesundheitsbehörde CDC vor rapide steigenden Infektionszahlen, insbesondere in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

Anders als Corona wird Candida auris nicht über Aerosole, sondern als Schmierinfektion übertragen. Der Erreger gilt als hartnäckig und ist bereits jetzt gegen einige Desinfektionsmittel und Antimykotika resistent.

Erster Todesfall: Horror-Erreger Nipah-Virus ausgebrochen
Epidemien Erster Todesfall: Horror-Erreger Nipah-Virus ausgebrochen

Für einen gesunden Menschen stellt der Hefepilz bislang keine Bedrohung dar, selbst wenn er irgendwo am Körper nachgewiesen werden sollte.

Gelangt der Erreger jedoch in den Körper, kann er schwere Erkrankungen verursachen und etwa das zentrale Nervensystem sowie Knochen und Organe befallen oder eine Blutvergiftung auslösen.

Etwa 30 bis 40 Prozent aller Infektionen, bei denen Candida auris in den Körper eindringt, enden tödlich.

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale, aufgenommen in einem Labor der Universität Würzburg.
Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale, aufgenommen in einem Labor der Universität Würzburg.  © Nicolas Armer/dpa

Ist der Klimawandel mitverantwortlich für die Ausbreitung von Candida auris?

Seit 2015 wurden in Deutschland etwa 40 Fälle dokumentiert, doch durch die fehlende Meldepflicht kann die Dunkelziffer durchaus höher liegen.

Auch wenn es inzwischen bessere Erkennungsmethoden gibt, mit denen der Pilz nachgewiesen werden kann, wäre das gebeutelte deutsche Gesundheitssystem auf eine Epidemie mit Candida auris nicht gut vorbereitet.

Die menschliche Körpertemperatur von 37 Grad ist dem Hefepilz eigentlich schon zu warm. Da aber weltweit die Temperaturen steigen, könnte sich Candida auris langfristig an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen.

Titelfoto: drmicrobe/123RF, Nicolas Armer/dpa

Mehr zum Thema Epidemien: