Erster Todesfall: Horror-Erreger Nipah-Virus ausgebrochen

Malappuram (Kerala/Indien) - Die indischen Behörden schlagen Alarm: Das heimtückische Nipah-Virus ist auf dem Vormarsch. Nun fiel ein 14-Jähriger dem Erreger zum Opfer. Weitere 60 Personen wurden vorsorglich in Quarantäne genommen.

Die indischen Behörden sind alarmiert: Das hochansteckende und tödliche Nipah-Virus ist ausgebrochen.
Die indischen Behörden sind alarmiert: Das hochansteckende und tödliche Nipah-Virus ist ausgebrochen.  © Montage: STR / AFP, NIAID, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Fieber, Gehirnhautentzündung, multiples Organversagen: Im südindischen Bundesstaat Kerala ist das hochansteckende Nipah-Virus ausgebrochen!

Das Todesvirus wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO als besonders gefährlich eingeschätzt. Zwischen 40 und 75 Prozent der Infizierten sterben, einen Impfstoff oder Medikamente gibt es nicht. Das Virus hat laut WHO das Potenzial, eine Pandemie auszulösen.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, kam es am Sonntag zu einem Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. "Der infizierte Junge starb am Sonntag nach einem Herzstillstand", bestätigte Veena George, die Gesundheitsministerin des Bundesstaates, gegenüber Journalisten.

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Die Behörden sind alarmiert: 214 Menschen wurden als Kontaktpersonen des verstorbenen 14-Jährigen identifiziert. 60 Personen mussten sich in Quarantäne begeben - die Betroffenen werden die nächsten 7 bis 14 Tage rund um die Uhr überwacht, hieß es.

Als Wirte des Nipah-Virus gelten insbesondere Schweine und Fledermäuse. Häufige Ursache für die Übertragung auf Menschen: kontaminierte Früchte. Das tödliche Virus wurde erstmals 1999 in Malaysia nachgewiesen.

Das Virus wird vor allem von Fledermäusen und Flughunden übertragen, die sich von Früchten ernähren.
Das Virus wird vor allem von Fledermäusen und Flughunden übertragen, die sich von Früchten ernähren.  © 123rf/markuso

Indien: Kleiner Patient verliert Kampf gegen das Nipah-Virus

Ashmil träumte davon, Fußballer zu werden. Er war kerngesund, als das Virus zuschlug.

Nach Angaben der Behörden pflückte der kleine Ashmil nach dem Fußballtraining Bananen von einem Feld. Kurz nachdem er die Früchte verspeist hatte, wurde er sehr krank.

Inzwischen wurde bestätigt, dass rund um das Feld Fledermäuse nisteten, die den hochansteckenden Erreger in sich trugen, berichtet das Portal "Manorama Online".

Weite Teile des indischen Bundesstaates Kerala gelten als Hochrisikogebiet

September 2023: Nach dem Ausbruch des tödlichen Erregers transportiert medizinisches Fachpersonal einen Verstorbenen ab.
September 2023: Nach dem Ausbruch des tödlichen Erregers transportiert medizinisches Fachpersonal einen Verstorbenen ab.  © AFP

2018 kam es zu ersten Ausbruch in Kerala. Zuletzt wütete der Erreger im September 2023.

Tausende mussten damals in Quarantäne, mindestens zwei Nipah-Tote gab es zu beklagen.

Noch hoffen die Behörden, das Virus im Griff zu haben. Weitere Fälle sind bislang nicht bekannt.

Titelfoto: Montage: STR / AFP, NIAID, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

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