Was ist denn das? Mann fängt "Todeswurm" beim Angeln
Catskill (New York/USA) - Bizarr. Was ein Angler aus den USA da am Haken hatte, ist der Stoff aus Albträumen. Der Grusel-Wurm ist locker 50 Zentimeter lang und hat ein großes Maul mit spitzen Zähnen. Was hat es damit auf sich?
Eric Osinskie hat das merkwürdige Tier mit seiner Angel gefangen, sofort ein Foto gemacht und es Ende Mai auf der Facebook-Seite des Angel-Klubs Catskill Outdoors geteilt.
Eigentlich wollte sich Eric im Fluss Catskill Creek (US-Bundesstaat New York) lediglich ein paar Forellen fangen. Leider war ihm an jenem Tag kein Angelglück vergönnt, die Fische wollten partout nicht anbeißen. Dann fing er diesen Wurm.
"Ich habe heute eine neue Spezies entdeckt, schaut euch das an", schrieb Eric in seinem Post und sorgte damit für eine wilde Diskussion.
Der "Todeswurm" ist ein Meerneunauge
"Hast du die unheimliche Begegnung überlebt?", wollte ein User wissen. Ein anderer Nutzer meinte gar ein "geheimes CIA-Gerät" zu erkennen.
Userin Bella Desire hatte schließlich die Antwort. Sie erklärt in einem ausführlichen Facebook-Post, dass es sich beim Ekel-Wurm um ein Meerneunauge handelt.
"Eine gefährliche invasive Spezies", die sich mit ihrem Maul an Fischen festsaugt, dann mit ihren spitzen Zähnen ein Loch in die Haut schneidet und schließlich ihre Beute aussaugt.
Eigentlich ist das Meerneunauge im Atlantischen Ozean heimisch, erklärt Bella und erntet damit breite Zustimmung in der Angler-Community.
Für Menschen unangenehm und leicht schmerzhaft, aber nicht gefährlich, ergänzt ein anderer User.
Die Urzeitfische gelten als Schädlinge
Auf der Seite der US-Behörde "National Ocean Service" heißt es, dass Meerneunaugen zum ersten Mal um das Jahr 1830 in das Gebiet der Großen Seen über den Sankt-Lorenz-Strom eingedrungen seien. Die Spezies gilt als lebendes Fossil.
Da sie dort keine natürlichen Feinde haben, konnten sich die Tiere schnell vermehren und leichte Beute unter den heimischen Fischen machen. Ein Meerneunauge erbeutet bis zu 20 Kilo Fisch pro Jahr, so die Behörde. Durch winzige Kiemen, die sich hinter Augen und Mund befinden, können die schuppenlosen Fische atmen.
Mittlerweile gelten Meerneunaugen als ausgewiesene Schädlinge. Man habe deswegen Barrieren und Fallen an Bächen aufgestellt, um die Tiere daran zu hindern sich stromaufwärts zu bewegen, erklärt die Bundesbehörde weiter.
Zusätzlich setze man spezielle Chemikalien, sogenannte Lamprizide ein, um die Larven des Meerneunauges zu bekämpfen.
Eric hat indes, wie er sagt den "Todeswurm" wieder in den Bach geworfen, da schwimmt er wohl heute noch und legt sich auf die Lauer - Immer auf der Suche nach der nächsten Beute.
Titelfoto: Montage: Facebook/Eric Osinskie