Wegen hohem Wasserstand: Stadt ändert Abbruch-Pläne für Carolabrücke

Dresden - Seit Anfang Oktober läuft der Abriss des zerstörten Teils der Carolabrücke. Die Abbrucharbeiten liegen zwar noch im Zeitplan, doch der hohe Wasserstand der Elbe bereitet Probleme.

Holger Kalbe (54) ist der städtische Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke.
Holger Kalbe (54) ist der städtische Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke.  © Thomas Türpe

Die Bagger-Riege auf der Altstädter Seite ist gut vorangekommen. Von den herabgestürzten Bögen am Ufer ist nur noch Geröll übrig, schwere Maschinerie mit Steinsägen zerschneidet die massiven Brücken-Sockel. Rund 1300 Tonnen habe man bereits auf beiden Seiten geborgen. "Wir liegen voll im Zeitplan", sagt der städtische Brückenexperte Holger Kalbe (54).

Eine mobile Brechanlage, eine Art Riesenschredder, zerkleinere die letzten größeren Trümmerteile, der so recycelte Schutt könne weiter verwendet werden. Allerdings bereite die Elbe Schwierigkeiten.

Eigentlich war geplant, nach Abschluss der Arbeiten auf der Altstädter Seite kommende Woche die Ufer zu wechseln und auf der Neustädter Seite eine Baustraße aufs Wasser zu schütten. Von dort aus sollten sich Bagger ans Trümmerteil in der Elbe vortasten und dieses abtragen. Aber: Dafür müsste der Pegelstand dort unter 2,30 Meter sein. Aktuell ist er über drei Meter hoch und überströmt damit das Trümmerteil.

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"Wir können so von der Neustädter Seite aus nicht angreifen. Darum überlegen wir, unser Konzept zu ändern", so Kalbe. Man könnte versuchen, die Baustraße auf Altstädter Seite aufzuschütten (dort ist das Hochwasser weniger hinderlich) und sich von dort vorarbeiten.

Berge man so Teile aus der Elbe, würde das auch mehr Platz im Fluss schaffen.

Wie ein riesiges Brot zerschneidet dieses Gerät den steinernen Sockel der Brücke in kleine Scheiben.
Wie ein riesiges Brot zerschneidet dieses Gerät den steinernen Sockel der Brücke in kleine Scheiben.  © Thomas Türpe
Diese mobile Brechanlage hilft beim Zerkleinern und Recyceln größere Trümmerteile.
Diese mobile Brechanlage hilft beim Zerkleinern und Recyceln größere Trümmerteile.  © Thomas Türpe

Brückenteile sollen für Museum gerettet werden

Die denkmalgeschützten Leuchten werden geborgen und sollen später in Museen ausgestellt werden.
Die denkmalgeschützten Leuchten werden geborgen und sollen später in Museen ausgestellt werden.  © Thomas Türpe

So könne man versuchen, den aktuell auf Neustädter Seite verlaufenden Hauptstrom zu verlagern. Aber auch auf der Seite am Terrassenufer gibt es noch Probleme: Ein großes Trümmerteil in der Elbe nahe der Kaimauer konnte noch nicht geborgen werden, da ein spezieller Kran dafür bislang fehlte.

Geborgen wurden auch Teile des denkmalgeschützten Geländers und der Leuchten. Diese sollen später ans Verkehrs- und DDR-Museum in Pirna gegeben werden.

Angesprochen auf einen Zeitplan für einen Neubau sagte Kalbe, die Brücke dürfe nicht erst in zehn Jahren stehen.

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"Wenn wir so lange ohne Brücke auskämen, brauchen wir keine. Wir müssen schneller sein!"

Titelfoto: Thomas Türpe

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