Carolabrücke: Baubürgermeister spricht über Verkehrssituation

Dresden - Turbulente Woche für Dresden: Vor genau sieben Tagen stürzte am frühen Mittwochmorgen ein Teil der Carolabrücke zusammen. Wenige Tage später setzte dann Hochwasser ein.

Ein großer Teil der eingestürzten Carolabrücke ist von der Elbe überspült worden.
Ein großer Teil der eingestürzten Carolabrücke ist von der Elbe überspült worden.  © Robert Michael/dpa

Es war gegen 3 Uhr, als das folgenschwere Unglück passierte. Das Mittelstück von Brückenzug C brach ein und krachte in die Elbe.

Auf den großen Schock folgten viele Fragen zur Ursache und bisherigen Versäumnissen. Noch immer sind viele Details ungeklärt.

Zunächst galt es, die Brücke auf die einsetzende Hochwasser-Situation vorzubereiten. Einen weiteren Teil von Zug C hatten Sprengmeister wegen Instabilität bereits kontrolliert zum Einsturz gebracht.

Horoskop heute: Tageshoroskop kostenlos für den 18.9.2024
Tageshoroskop Horoskop heute: Tageshoroskop kostenlos für den 18.9.2024

Die dabei entstandenen Trümmer sind anschließend von zahlreichen Arbeitern zügig beseitigt worden, damit der Elbe ausreichend Platz für steigende Pegelstände gegeben werden kann, ohne dass sich Aufstauwirkung und Strömungsgeschwindigkeit signifikant verändern - mit Erfolg, wie sich später gezeigt hat.

TAG24 berichtet im Liveticker!

Die Carolabrücke im TAG24-Livestream

18. September, 15.41 Uhr: Kaum Ausweichmöglichkeiten

Sollte es in Dresden zu weiteren Verkehrsstörungen kommen, wird es brenzlig.

Im Modell der Stadt heißt es dazu, dass es "kaum Ausweichmöglichkeiten bei zusätzlichen Verkehrsstörungen", etwa durch Verkehrsunfälle, gibt.

18. September, 15.35 Uhr: Albertbrücke bekommt Wegfall der Carolabrücke deutlich zu spüren

Vor dem Teileinsturz fuhren einem Modell der Stadt Dresden zufolge täglich 34.500 Kraftfahrzeuge über die Carolabrücke.

Der Großteil davon fährt nun über die Albertbrücke, die dem Modell zufolge von 18.500 zusätzlichen Fahrzeugen, die eigentlich über die Carolabrücke gefahren wären, überquert wird.

Auch die Marienbrücke (plus 9.500 Fahrzeuge) und die Waldschlösschenbrücke (plus 7.500) bekommen den Wegfall der Carolabrücke deutlich zu spüren.

Ein Modell der Stadt zeigt, wie sich der Verkehr nach dem Teileinsturz der Carolabrücke verteilt.
Ein Modell der Stadt zeigt, wie sich der Verkehr nach dem Teileinsturz der Carolabrücke verteilt.  © Lennart Zielke

18. September, 15.25 Uhr: Baubürgermeister Kühn spricht von "angespannter Verkehrssituation"

"Wir haben durch den Wegfall der Carolabrücke eine sehr angespannte Verkehrssituation in der Stadt", sagte Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) am Mittwoch auf einer Pressekonferenz vor dem Bauausschuss.

Die Marienbrücke und die Albertbrücke tragen dabei Hauptlast des Kfz-Verkehrs, die Augustusbrücke übernimmt die Hauptlast der Straßenbahnen.

Steffen Marx (55, v.l.n.r) vom Institut für Massivbau der TU Dresden, Simone Prüfer (59), Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts und Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) am Mittwoch im Dresdner Rathaus.
Steffen Marx (55, v.l.n.r) vom Institut für Massivbau der TU Dresden, Simone Prüfer (59), Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts und Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) am Mittwoch im Dresdner Rathaus.  © Lennart Zielke

18. September, 14.47 Uhr: Bauausschuss tagt zur Carolabrücke

Am heutigen Mittwoch beschäftigt sich der Bauausschuss im Dresdner Rathaus mit der eingestürzten Carolabrücke.

Um 16 Uhr soll dort unter anderem über die eingerichtete Task-Force "Verkehr", die Prüfung weiterer Dresdner Brücken sowie über erste Erkenntnisse zur Ursache des Teileinsturzes diskutiert werden.

Im Vorfeld, um 15 Uhr, findet deshalb eine Pressekonferenz statt. TAG24 ist vor Ort und berichtet.

Auf der Pressekonferenz werden Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne), Simone Prüfer (59) vom Straßen- und Tiefbauamt sowie Steffen Marx (55) vom Institut für Massivbau der TU Dresden sprechen.
Auf der Pressekonferenz werden Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne), Simone Prüfer (59) vom Straßen- und Tiefbauamt sowie Steffen Marx (55) vom Institut für Massivbau der TU Dresden sprechen.  © Lennart Zielke

18. September, 14.10 Uhr: Deshalb ist Aufstauwirkung geringer als anfangs angenommen

Erste Modellrechnungen gingen davon aus, dass die eingestürzten Teile der Carolabrücke eine Aufstauwirkung der Elbe von 30 bis 50 Zentimetern zur Folge haben. Die Angabe konnte nun nach unten korrigiert werden.

"Der Aufstau beträgt nur 20 Zentimeter bis zum Blauen Wunder, weil der Anstieg des Elbpegels geringer ausfällt als ursprünglich angenommen", erklärte Jens Focke (59), Abteilungsleiter Geodatenerfassung der Stadt Dresden, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Die Aufstauwirkung der Carolabrücke ist sehr gering.
Die Aufstauwirkung der Carolabrücke ist sehr gering.  © Thomas Türpe

18. September, 11.12 Uhr: Männer wollten Carolabrücke betreten

Am Dienstagabend haben Ordnungshüter verhindert, dass ein 36-Jähriger und ein 46-Jähriger die nach dem Teileinsturz gesperrte Dresdner Carolabrücke betreten.

Das Duo wurde vom Ordnungsamt gestoppt, teilte ein Sprecher der Polizei gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) mit. Da die Männer eine Schreckschusswaffe dabei hatten, kamen sie in die Obhut der Polizei. Gegen sie wird nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.

Ordnungshüter hinderten die Männer am Betreten der gesperrten Carolabrücke.
Ordnungshüter hinderten die Männer am Betreten der gesperrten Carolabrücke.  © DPA/Robert Michael

18. September, 7.48 Uhr: Stadtrat hat viele Fragen zur Katastrophe

Die zwei Stadtratsfraktionen Team Zastrow und AfD fordern eine transparente Aufarbeitung des Carolabrücken-Teil-Einsturzes.

Notfalls soll dies erzwungen werden. Mehr dazu lest Ihr im Artikel: Viele Fragen nach Carolabrücken-Katastrophe: "Warum hielt man Fahrradstraße für wichtiger?"

17. September, 17.50 Uhr: Trümmerteile haben kaum Einfluss auf Hochwasser

Welchen Einfluss die Trümmerteile der Carolabrücke auf ein mögliches Hochwasser haben könnten, wurde von Experten untersucht. Gewonnene Ergebnisse seien zutreffend.

"Die bisher getroffenen Maßnahmen zeigen Wirkung", teilte die Stadt am Dienstagnachmittag mit. Unter anderem wurde am vergangenen Wochenende das Ufer der Carolabrücke auf Neustädter Seite von Trümmern befreit. So habe die Strömung laut Umweltamt nun eine Ausweichmöglichkeit.

Erwartet wurden leicht veränderte Strömungsverhältnisse und -geschwindigkeiten sowie ein leichter Aufstau des Wassers.

Der Elbpegel ist hoch, aber noch beherrschbar. Die Trümmerteile der Carolabrücke haben wenig Auswirkung auf den Wasserstand.
Der Elbpegel ist hoch, aber noch beherrschbar. Die Trümmerteile der Carolabrücke haben wenig Auswirkung auf den Wasserstand.  © Robert Michael/dpa

17. September, 10.23 Uhr: AfD und Team Zastrow stellen OB Hilbert 19 Fragen

Um 10 Uhr startete die angekündigte Pressekonferenz der AfD und von Team Zastrow.

Dabei stellten Thomas Ladzinski (AfD) und Holger Zastrow (Team Zastrow) ein Informationsverlangen vor, das sie an OB Dirk Hilbert richteten. Dieses umfasste 19 Fragen, die laut den Fraktionen in der letzten Stadtratssitzung unzureichend beantwortet wurden.

Zastrow betonte, dass er "diesmal keine Ausreden" hören wolle. Nun soll aufgeklärt werden, was hätte gemacht werden sollen beziehungsweise müssen, so Ladzinksi.

Thomas Ladzinski (AfD) und Holger Zastrow (Team Zastrow) bei der Pressekonferenz am heutigen Dienstag.
Thomas Ladzinski (AfD) und Holger Zastrow (Team Zastrow) bei der Pressekonferenz am heutigen Dienstag.  © Petra Hornig

17. September, 7.36 Uhr: AfD und Team Zastrow sprechen über weiteres Vorgehen bei der Carolabrücke

Die Stadtrats-Fraktionen der AfD und von Team Zastrow haben angekündigt, am heutigen Dienstag in einer Pressekonferenz über den Einsturz der Carolabrücke sprechen zu wollen.

Dabei wollen die Fraktionen ihren erarbeiteten Fragenkatalog vorstellen und über das weitere Vorgehen nach dem Einsturz der wichtigen Verkehrsachse im Zentrum Dresdens diskutieren.

Titelfoto: Lennart Zielke

Mehr zum Thema Carolabrücke Dresden: