Nur im allerbesten Fall: Neubau der Carolabrücke kann frühestens in zwei Jahren starten
Dresden - Der Abriss an der Carolabrücke auf Altstädter Seite schreitet voran. Kommende Woche sollen Trümmerteile aus der Elbe geborgen werden. Erste Schätzungen gehen von einem möglichen Ersatzneubau-Beginn nicht vor 2026 aus.
Wo sonst Autos übers Terrassenufer rollen, Busse auf dem Parkplatz unter der Brücke Touristen abladen, rollen jetzt fünf Bagger auf Bauschutt hin und her.
Bewaffnet mit Hydraulikhammer und Schneideschere zerbröseln sie Beton, zertrennen Stahlstreben, machen die Überreste Stück für Stück bereit zum Abtransport.
Vom einstigen Brückenzug C ist nichts mehr in seiner früheren Form zu sehen, die letzten Bögen sind gefallen.
Eine mobile Brechanlage soll aufgestellt werden, um die Zerkleinerung des Schutts zu erleichtern.
Kommende Woche sollen bis 20 Meter Brückenstücke aus der Elbe von Land aus abgetragen werden. Nach der Altstädter ist die Neustädter Seite dran, bis Jahresende sollen die Arbeiten geschafft sein.
Wann und in welcher Form (etwa mit Umleitung über Synagoge) das Terrassenufer wieder für den Verkehr freigegeben wird, konnte das Rathaus am Donnerstag nicht sagen - bislang war von Sperrung "mindestens bis Jahresende" die Rede.
Ersatzneubau der Carolabrücke binnen zwei bis drei Jahren denkbar
Erste Äußerungen zum Zeitplan eines möglichen Brücken-Ersatzes machte am Donnerstag der städtische Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke Holger Kalbe (54): Im positivsten Szenario sei der Baubeginn eines Ersatzneubaus für Brückenzug C (für Straßenbahnen) im Jahr 2026 möglich.
Aber nur, wenn die verbliebenen Brückenzüge B (mittig) und A (werden beide weiter statisch untersucht) stehen bleiben können.
Sollte B wegen Schäden abgerissen werden müssen - was aktuell wahrscheinlich erscheint -, wäre laut Kalbe ein Baubeginn frühestmöglich 2027 möglich.
Eine Bauzeit von zwei bis drei Jahren sei denkbar.
Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) reiste unterdessen nach Berlin, warb bei Abgeordneten für finanzielle Unterstützung. "Schiene ist einfacher als Straße", so Kühn am Donnerstag.
Titelfoto: Christian Juppe