Dresden - Laut den ersten vorsichtigen Schätzungen des Rathauses könnte der Ersatzneubau der Carolabrücke im Jahr 2027 beginnen. Doch bis dahin dauert es viel zu lange, sagt die größte Fraktion im Stadtrat. Sie schlägt eine schnelle Übergangslösung vor.
Der Teileinsturz im September wirkt sich bis heute gravierend auf den städtischen Verkehr aus.
Marienbrücke und Augustusbrücke gelten als überlastet, Hauptachsen wie Wilsdruffer oder Ammonstraße sind während der Stoßzeiten verstopft.
Ganz zu schweigen von den Schäden für den Wirtschaftsverkehr, sagt AfD-Stadtrat und Fraktionschef Thomas Ladzinski (35) kopfschüttelnd. Er blickt auf drei Stück Papier, die einen Ausweg aus der misslichen Lage beschreiben.
"Wir möchten die Elbquerung für den Straßenbahn- und Kfz-Verkehr schnellstmöglich wiederherstellen", erklärt er.
Behelfsbrücke soll über die Elbe errichtet werden - so zumindest der Plan
So sieht der Plan aus: In enger Abstimmung mit Bundes- und Landesbehörden soll innerhalb von sechs Monaten (ab Planungsbeginn) eine Behelfsbrücke über die Elbe errichtet werden. Ziel ist, dabei ein aufwendiges Planfeststellungsverfahren zu vermeiden.
"Die Kosten für ein solches Vorhaben würden sich im einstelligen Millionenbereich bewegen", skizziert der AfD-Fraktions-Chef, selbst diplomierter Maschinenbauingenieur.
Die Errichtung könne womöglich parallel zum Abriss stattfinden. Zur Anwendung kommen soll krisenerprobtes SKB-Brückengerät (Abbildung). Als Unterstützer infrage kommen das Technische Hilfswerk und die Deutsche Bahn, welche die Brückenmodule für Katastrophenfälle (wie etwa die Flut im Ahrtal 2021) vorrätig hält.
Bis über den Antrag abgestimmt wird, soll dieser zunächst in den zuständigen Ausschüssen des Stadtrates diskutiert werden.