Nach Schmiererei keine Konsequenzen: Darf jetzt jeder auf der Carolabrücke rumturnen?

Dresden - Das dürfte wohl der prominenteste Platz für eine Parole sein: Seit dem Wochenende prangt auf dem eingestürzten Zug der Carolabrücke "Millionäre besteuern". Der Polizei ist das zwar bekannt, doch bislang stellt das für die Ermittler keine Straftat dar.

Großflächig wird nun auf der Carolabrücke die Besteuerung von Millionären gefordert.
Großflächig wird nun auf der Carolabrücke die Besteuerung von Millionären gefordert.  © Thomas Türpe

Am Abend des 12. Oktober tauchten die ersten Bilder im Netz auf, seit Sonntagnachmittag ist es auch der Polizei bekannt: Über sieben Meter wurde der Schriftzug auf dem eingestürzten Zug der Brücke zwischen den Gleisen angebracht, offenbar mit einer Malerrolle.

Sollten die Schmierer noch erwischt werden, könnten sie Glück haben, denn der Teil der Brücke ist trotz seiner Prominenz rein rechtlich gesehen wohl bloß Abfall.

"Sachbeschädigung ist das nicht", erklärt Polizeisprecher Lukas Reumund (47). "Man könnte vielleicht noch über Hausfriedensbruch nachdenken, aber dazu müsste es auch eine Anzeige geben."

Die lag am Montag noch nicht vor. Deshalb hat die Polizei erstmal nur einen Vorgang angelegt, der Staatsschutz prüft wegen der politischen Motivation, ob es doch etwas Strafbares daran gibt. Für die Überwachung der Brückenbaustelle wäre eigentlich die Stadtverwaltung zuständig. Ob dies jedoch auch geschieht, konnte das Rathaus bislang nicht beantworten.

Titelfoto: Thomas Türpe

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