Nach dem Brücken-Einsturz: Wie geht es weiter mit der Fernwärme-Versorgung?
Dresden - Durch den Einsturz der Carolabrücke wurde eine der wichtigsten Fernwärme-Versorgungsleitungen in die Neustadt unterbrochen. Was im Sommer kein so großes Problem darstellt, könnte in der kalten Jahreszeit erhebliche Konsequenzen haben.
Wenn die 36.000 Haushalte in der Neustadt und auch die örtlichen Unternehmen ihre Heizung anwerfen, reichen die übrig gebliebenen Leitungen nicht mehr aus.
Außentemperaturen um 0 Grad Celsius sind der kritische Punkt für einen Versorgungsengpass, sagte Rutger Kretschmer (61), Bereichsleiter Kraft & Wärme bei der SachsenEnergie.
"Deshalb mussten wir eine Blitzlösung finden. Die haben wir gefunden."
Und so schaut sie aus: Zwei insgesamt 1,60 Meter breite Kunststoff-Mantel-Rohre werden auf dem westlichen Fußweg der Augustusbrücke verlegt. Am 7. Oktober werden die Rohre angeliefert, dann folgt eine etwa einmonatige Bauzeit.
300 Meter Fernwärme-Rohre müssen in Dresden neu verlegt werden
"Mitte November wollen wir mit dieser provisorischen, zweiten Versorgungsleitung fertig sein", erklärt Kretschmer. "Denn keiner weiß heute, wann der Frost kommt und wie kalt der Winter werden wird."
Parallel dazu laufen Reparaturen an Leitungen unter dem Carolaplatz.
Hier entstanden Schäden unmittelbar durch den Einsturz. 300 Meter Fernwärme-Rohre werden dort seit dem 23. September neu verlegt.
Hintergrund der beiden Baumaßnahmen ist, dass seit dem Teileinsturz von Brückenzug C die Neustädter Seite aus den Kraftwerken auf der Altstädte Seite nur noch über den Düker (Versorgungsrohr) unter der Marienbrücke versorgt wird.
Dieser reicht mit Blick auf den nahenden Winter jedoch nicht aus.
Titelfoto: Bildmontage: Lennart Zielke, Robert Michael/dpa