Kampfmittel-Sondierung an Carolabrücke: Das wurde bislang gefunden
Dresden - Die Suche nach Weltkriegsbomben unter der Carolabrücke geht weiter. Auf der Neustädter Seite registrierten die Fachleute in den vergangenen Wochen insgesamt 79 Verdachtsfälle. Darunter befand sich unter anderem eine Handgranate - die sich jedoch als ungefährlich herausstellte.

Unter den Fundstücken im Trümmergewirr finden sich aber auch noch andere "Juwele": etwa eine alte, zusammengefallene Teekanne. Herkunft, Besitzer und Baujahr unbekannt.
Ohnehin sind die Bauleute mit anderen Herausforderungen beschäftigt. Auf der Altstädter Seite ein großer Haufen Schutt, der seit Montag nach nicht-detonierten Sprengkörpern durchkämmt wird.
Ein mit Panzerglas ausgestatteter Suchbagger wird deshalb von einem Sprengstoffexperten gesteuert. "Wir hoffen, mit diesem Hügel in etwa zwei Wochen fertig zu sein", erklärte Holger Kalbe (54), Abteilungsleiter für Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt.
Vor ihm liegt ein lange, verrostete Metallstrebe - Überbleibsel der alten Carolabrücke von 1895. "Mit unseren Detektoren lässt sich nicht feststellen, ob es sich lediglich um ein gewöhnliches Metallstück oder doch eine Bombe handelt", so Kalbe. Jeder Fund ist eine kleine Überraschung. "Probleme, deshalb keine Baggerfahrer zu finden, hatten wir nie", stellte er klar.
Laut Stadt konnte die Kampfmittelsondierung auf Neustädter Seite mittlerweile abgeschlossen werden. Wie lange die Sucherei im Fluss und auf Altstädter Seite noch andauert, ist bislang offen.
Bis spätestens Juni muss Suche abgeschlossen sein

Am Montagmorgen begannen zwei weitere Bagger mit dem Bohren von Löchern im Flussbett. Dort werden anschließend magnetische Sonden eingelassen, die bei verdächtigen Gegenständen anschlagen.
Die neun Arbeiter der beiden ausführenden Spezialfirmen nutzen dafür ein Hilfsschiff, die "Domarin". In den nächsten Wochen soll auch der Bereich unterhalb der Brückenzüge A und B nach Bomben abgeklopft werden.
Die Zeit drängt: Bis Juni sollen für den Abriss mehrere Stützkonstruktionen auf Pontons unter die beiden noch stehenden Züge geschoben werden. Spätestens dann muss die Suche fertig sein.
"Derzeit laufen im Rathaus viele Planungsleistungen. Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor", so Kalbe. Entscheidend für den Fortschritt beim Abriss sei dann auch der Wasserstand. Der Schiffsverkehr auf der Elbe sei mit Genehmigung aber nach wie vor möglich.
Titelfoto: Thomas Türpe