Immer wieder Anschläge auf Hentschke Bau: Wie will die Firma die Carolabrücke sichern?

Dresden - Mit Hentschke Bau aus Bautzen hat die Stadt den Abriss der Carolabrücke an ein erfahrenes Industriebauunternehmen (700 Mitarbeiter) vergeben.

Erfahrenes Unternehmen: Hentschke Bau hatte bereits an verschiedenen Dresdner Brücken mitgewirkt.
Erfahrenes Unternehmen: Hentschke Bau hatte bereits an verschiedenen Dresdner Brücken mitgewirkt.  © Norbert Neumann

Die Betonbauwerk-Experten hatten bereits an verschiedenen Dresdner Brücken mitgewirkt, sanierten sogar die Carolabrücke vor ihrem Einsturz.

Doch immer wieder kommt es auch zu Brandanschlägen auf Fahrzeuge der Firma - was bedeutet das für die nahenden Abrissarbeiten?

Erst in der vergangenen Woche brannte ein Bagger in Leipzig, wo Hentschke Bau eine Bahnstrecke ertüchtigt.

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"Es ist bereits der zehnte Brandanschlag auf unser Unternehmen. Die Sachschäden dürften in Summe jetzt nahe an die zwei Millionen reichen", sagt Geschäftsführer Jörg Drews (65). "Die Justiz unternimmt nicht genug, alle bisherigen Verfahren wurden eingestellt."

Dieser Kastenwagen des Unternehmens wurde 2019 in Dresden im Bereich der Holzhofgasse (Neustadt) angezündet.
Dieser Kastenwagen des Unternehmens wurde 2019 in Dresden im Bereich der Holzhofgasse (Neustadt) angezündet.  © Tino Plunert

Unternehmen wehrt sich vor Gericht gegen rassistische Behauptungen

Die Vorbereitungen für den Abriss der Carolabrücke laufen. Bevor die heiße Phase mit dem Ausheben der Mittelstücke im Juni starten kann, werden in den Wochen davor noch Stützkonstruktionen errichtet.
Die Vorbereitungen für den Abriss der Carolabrücke laufen. Bevor die heiße Phase mit dem Ausheben der Mittelstücke im Juni starten kann, werden in den Wochen davor noch Stützkonstruktionen errichtet.  © Norbert Neumann

Auch in Dresden hatte 2019 ein Kastenwagen gebrannt. Täter konnten bislang nicht zur Rechenschaft gezogen werden. In der Firma geht man davon aus, dass die Anschläge von Linksextremen kommen, aus deren Kreisen wiederholt Bekennerschreiben veröffentlicht worden waren.

Hintergrund für die offenbar politisch motivierten Taten dürfte auch sein, dass ein Firmenchef von Hentschke Bau als politisch rechts gilt, etwa 2017 Geld an die AfD gespendet hatte, auch den Verschwörungsmythen-Kanal "Ostsachsen-TV" unterstützte.

Verboten ist das nicht. Vor Gericht wehrte sich das Unternehmen erfolgreich gegen die Behauptung, im Pausenraum der Firma hätte es rassistische Äußerungen gegeben.

Die beiden Hentschke-Bau-Geschäftsführer Jörg Drews (65, l.) und Thomas Alscher (59).
Die beiden Hentschke-Bau-Geschäftsführer Jörg Drews (65, l.) und Thomas Alscher (59).  © PR, Norbert Neumann

Der jüngste Anschlag hat jetzt auch Auswirkungen auf die in Vorbereitung befindlichen Abrissarbeiten der Carolabrücke. "Wir nehmen das Thema ernst und erhöhen die Sicherheitsvorkehrungen auf unseren Baustellen", sagt Hentschke-Bau-Geschäftsführer Thomas Alscher (59).

Laut Polizei fänden "avisierte Arbeiten an der Carolabrücke im Rahmen des täglichen Streifendienstes Beachtung".

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, Tino Plunert

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