Geschäfts-Idee mit Steinen von Carolabrücke ist vorbei: Abrissfirma verschenkt nichts mehr!

Dresden - Sollten die Trümmerteile der Carolabrücke vom Rathaus verschenkt und dann als "Erinnerungssteine" verkauft werden dürfen? Darüber entbrannte in den vergangenen Tagen eine lebhafte Debatte. Jetzt ist klar, dass die findige Geschäftsidee von Kaufmann Hendrik M. Dietrich (54) keine Zukunft hat.

Solche Steine werden seit letzter Woche als Andenken an die Carolabrücke verkauft.
Solche Steine werden seit letzter Woche als Andenken an die Carolabrücke verkauft.  © Steffen Füssel

Vergangene Woche wurde bekannt, dass das Dresdner Abbruchunternehmen CENTRO Umwelttechnik und Logistik GmbH Bauschutt an den Ladeninhaber verschenkte.

Dieser verkauft die Steine seitdem online für 10 bis 20 Euro pro Stück, verzeichnete einen Ansturm auf seine Carolabrücken-Souvenirs.

In den sozialen Medien wurde seine Geschäftsidee auch kritisiert. "Der verscherbelt dort Volkseigentum", schrieb einer. "Ist der Müll nicht Eigentum der Stadt?", fragte ein anderer.

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Dabei überreichte OB Dirk Hilbert (52, FDP) dem Papst höchstpersönlich einen Stein. Und wie Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) jüngst im Bauausschuss mitteilte, stehe die Stadt privatwirtschaftlichen Initiativen zur Vermarktung von Trümmerteilen offen gegenüber.

Sich am Verkauf beteiligen werde sich die Stadt jedoch "angesichts der vielen Herausforderungen rund um den Teileinsturz" nicht.

Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) zeigt sich offen für privatwirtschaftliche Initiativen zur Vermarktung von Trümmerteilen der Carolabrücke.
Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) zeigt sich offen für privatwirtschaftliche Initiativen zur Vermarktung von Trümmerteilen der Carolabrücke.  © Kristin Schmidt

CENTRO spricht von "einmaliger Aktion"

Benjamin Venter (33) von der Abbruchfirma "CENTRO" hat sich zur Schutt-Verschenk-Aktion geäußert.
Benjamin Venter (33) von der Abbruchfirma "CENTRO" hat sich zur Schutt-Verschenk-Aktion geäußert.  © Thomas Türpe

Der Haken für Unternehmer, die jetzt planen, Kasse mit dem Schüttgut der Brücke zu machen: Laut CENTRO-Sprecher Benjamin Venter (33) will das Unternehmen künftig keinen Schutt mehr an Privatleute abgeben.

"Das war eine einmalige Aktion." Er betonte, dass die Dimension des bislang verschenkten Bauschutts marginal sei. "Von 1500 Tonnen Schüttgut auf Neustädter Seite haben wir eine Schubkarre voller Abbruchmaterial abgegeben."

Als Motiv gab CENTRO-Chef Mathias Lindenlaub an, sich in die Jahre 1989/90 zurückversetzt gefühlt zu haben, als viele Bürger gern ein Stück der Mauer haben wollten.

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Allerdings solle der Schutt bald gebrochen, auf Kontaminierung geprüft und anschließend regional weiterverwendet werden. Denn der Bauschutt sei nicht als Abfall, sondern als Recycling-Baustoff klassifiziert.

"Wir wurden beauftragt, die Bauschuttmassen aufzubereiten und wiederzuverwerten. Im Zuge dessen sind wir Eigentümer des Abbruchmaterials über den gesamten Verarbeitungsprozess." Wo genau die zerkleinerten Restteile der Carolabrücke einmal Verwendung finden könnten? Das steht noch nicht fest.

Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Steffen Füssel

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