Einsturz der Carolabrücke: Brückenprüfung 2021 ergab, dass Zustand nicht ausreichend war!
Dresden - In Dresden ist das Straßen- und Tiefbauamt für die Überwachung von Brücken zuständig.
Alle sechs Jahre wird an den Elbquerungen ein sogenannter "Brücken-TÜV" durchgeführt. Dabei werfen speziell geschulte Prüfer einen Blick auf die Stand- und Verkehrssicherheit der Bauwerke.
Am Ende gibt es eine Zustandsnote für jede Flussquerung. Die kann von 1 (sehr guter Zustand) bis 4 (ungenügender Zustand) reichen.
Brisant: Der vom Einsturz betroffene, elbabwärts liegende Teil der Carolabrücke bekam bei der Prüfung vor rund drei Jahren die Note 3,0 bis 3,4 - also "nicht ausreichend".
Laut Vertretern des Straßen- und Tiefbauamtes sei diese Bewertung damals aber noch kein Indiz dafür gewesen, dass die Brücke "akut einsturzgefährdet" ist.
Dass die Bewehrung (das Stahl-Gerüst im Beton) durch Rost angegriffen wird, hatte man damals aber bereits festgestellt.
Keine Dresdner Brücke erreichte die Zustandsnote "Gut"
Amtsleiterin Simone Prüfer (57) erklärte am Abend: "Wir können im Moment noch keine Erklärung für das Versagen des Bauwerkes geben."
Die anderen beiden Brückenzüge A und B bekamen damals die Noten 2,0 bis 2,4 (befriedigend) beziehungsweise 2,5 bis 2,9 (ausreichend). Übrigens: Keine einzige Brücke in Dresden erreichte demnach die Zustandsnote "Gut".
Titelfoto: Christian Juppe