Einsturz der Carolabrücke: Touri-Attraktion ist jetzt Kunst

Dresden - Erneuter Startschuss gefallen! Nachdem sich der Dresdner Elbpegel wieder im grünen Bereich eingependelt hatte, können die Abrissarbeiten an der Carolabrücke fortgesetzt werden.

Laut Abbruchkonzept sollen die zerbrochenen Brückengelenke von Zug C zuerst von den Pfeilern getrennt und dann zerkleinert werden.
Laut Abbruchkonzept sollen die zerbrochenen Brückengelenke von Zug C zuerst von den Pfeilern getrennt und dann zerkleinert werden.  © Robert Michael/dpa
Dazu muss zunächst der Untergrund auf der Altstädter Seite für die schweren Baugeräte verfestigt werden.

Erst dann können die gebrochenen Brückengelenke von den Pfeilern getrennt und zertrümmert werden. Dabei kommt ein sogenanntes "Fallbett", also eine künstlich angelegte Fläche zum Einsatz.

Nach erfolgter Zerkleinerung sollen die Bruchstücke schließlich über Rampen abtransportiert werden.

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Abrissarbeiten an Brückenzug C insgesamt etwa elf Wochen in Anspruch nehmen werden.

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TAG24 berichtet im Ticker über die aktuellen Entwicklungen.

28. September, 7.27 Uhr: Erste Dampfer fahren wieder

Wie geht es eigentlich auf der Elbe für die Dampfschifffahrt weiter? Immerhin stehen einige Schiffe oberhalb, andere unterhalb der eingestürzten Brücke.

Seit Freitag fahren wieder erste Dampfer. Was sonst noch geplant ist, erfahrt Ihr im Artikel: Elbeschifffahrt durch Einsturz der Carolabrücke ausgebremst: Wie geht es weiter?

27. September, 19.01 Uhr: Millionen-Summe wohl umsonst ausgegeben

Die aufwendige Sanierung von Brückenzug A und B der Carolabrücke dürfte sich nach dem Teileinsturz wohl nicht gelohnt haben.

Eine Millionen-Summe soll umsonst ausgegeben worden sein. Mehr dazu lest Ihr im Artikel: Brückensanierung war für die Katz - Umwidmung unmöglich.

27. September, 18.22 Uhr: Touri-Attraktion ist jetzt Kunst

Die teileingestürzte Carolabrücke ist mittlerweile eine beliebte Touri-Attraktion. Auch im Bereich der Kunst findet sich die Szenerie nun wieder.

Die Dresdner Malerin Susan Richter (49) hat den zusammengestürzten Brückenzug auf einer Leinwand verewigt und das entstandene Bild auf einer Plattform zur Versteigerung eingestellt.

Dazu schreibt sie: "Die Carolabrücke ist ein Symbol, dass nicht nur die Stadtteile miteinander verbindet, sondern auch die Menschen und die Geschichte: Altstadt und Neustadt – die alte Stadt und das neue Dresden. Doch im Moment klafft an ihrer Stelle eine Wunde!"

Ihr Ziel daher: Möglichst viel Geld für den Wiederaufbau zu sammeln.

Eine Dresdner Künstlerin hat die teileingestürzte Carolabrücke auf einer Leinwand festgehalten.
Eine Dresdner Künstlerin hat die teileingestürzte Carolabrücke auf einer Leinwand festgehalten.  © Robert Michael/dpa, Screenshot/betterplace.me

26. September, 20.50 Uhr: Ampel-Frust an der Carolabrücke

Die teils nutzlosen Ampeln rund um die Carolabrücke sorgen für Verärgerung.

Mehr dazu lest Ihr im Artikel: Frust an der Carolabrücke - Warum schaltet niemand die Ampeln aus?

26. September, 18.05 Uhr: Vodafone stellt Mobilfunk-Mast am Elbufer auf

Nach dem Einsturz der Carolabrücke hat Vodafone sein Mobilfunk- und Festnetz in der Innenstadt von Dresden verstärkt.

Wie das Unternehmen mitteilte, ist am Donnerstag eine mobile Basisstation per Laster in die Nähe der Einsturzstelle gebracht, dort aufgebaut und in Betrieb genommen worden. Ziel soll es sein, den Dresdnern, ihren Gästen sowie den Einsatzkräften und Arbeitern ein stabiles Netz zu bieten.

Zugleich sei das Festnetz in der Dresdner Innenstadt stabilisiert worden. "Durch den Brückeneinsturz ging eine zentrale Zufuhrstrecke verloren. Es gelang den Technik-Experten jedoch, eine Ersatzstrecke zu bauen, damit die Haushalte und Geschäftsleute weiterhin das Internet und die Festnetz-Telefonie via Kabelnetz nutzen können", heißt es.

Aktuell würden Planungen für den Bau einer weiteren, komplett neuen unterirdischen Festnetz-Datenautobahn auf beiden Seiten der Elbe laufen. Die neue Trasse soll über die Albertbrücke geführt werden.

Aufgrund der teileingestürzten Carolabrücke hat Vodafone einen Mobilfunkmast am Elbufer platziert.
Aufgrund der teileingestürzten Carolabrücke hat Vodafone einen Mobilfunkmast am Elbufer platziert.  © Vodafone Deutschland (2)

26. September, 14.32 Uhr: Hilbert darf Fördergelder für Fernsehturm nicht in Brücke stecken!

Dresden braucht Geld für den Wiederaufbau der Carolabrücke. Dresdens OB Hilbert (52) wollte dafür Mittel aus dem Fernsehturm-Projekt umwidmen. Wie der MDR Sachsen berichtete, bekam er jetzt vom Land eine klare Absage.

"Die Fördermittel von Bund und Land von insgesamt 18,4 Millionen Euro sind für den Fernsehturm zweckgebunden und können für den Neubau der Carolabrücke nicht eingesetzt werden", hieß es auf Nachfrage des Senders.

Brückenteile der teileingestürzten Carolabrücke liegen in der Elbe. Im Hintergrund ist der Fernsehturm zu sehen.
Brückenteile der teileingestürzten Carolabrücke liegen in der Elbe. Im Hintergrund ist der Fernsehturm zu sehen.  © Robert Michael/dpa

25. September, 17.43 Uhr: Bund gibt 400.000 Euro für Suche nach Einsturzursache

Der Bundesregierung scheint einiges daran gelegen, die Ursache für den Teileinsturz der Carolabrücke zu finden. Laut Rheinische Post stellt der Bund dafür 400.000 Euro zur Verfügung.

"Der Einsturz der städtischen Carolabrücke in Dresden hat uns sehr bewegt", so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP). Auch wenn der Bund nicht für die Aufklärung der Ursache zuständig sei, möchte man dazu beitragen.

Die sechsstellige Summe solle für "die Analyse der Schäden und Wirkzusammenhänge" aufgewendet werden. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sei dabei federführend.

Nach derzeitigem Kenntnisstand gab es hinsichtlich der Bauwerksprüfung bei der Carolabrücke keine Versäumnisse, verlautete es aus dem Verkehrsministerium.

Mit Geldern vom Bund soll der Ursache für den Brückeneinsturz auf den Grund gegangen werden.
Mit Geldern vom Bund soll der Ursache für den Brückeneinsturz auf den Grund gegangen werden.  © Robert Michael/dpa

25. September, 14.44 Uhr: SachsenEnergie sichert Dresdner Fernwärmeversorgung

Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke, bei dem eine von zwei Hauptversorgungsleitungen für Fernwärme irreparabel zerstört worden ist, beginnt SachsenEnergie mit ersten Maßnahmen.

"Ab der kommenden Woche werden neue Fernwärmerohre (Durchmesser 50 Zentimeter) über eine Länge von 300 Meter am Carolaplatz - direkt am Neustädter Brückenkopf - verlegt", heißt es vonseiten der Stadt.

Damit werde die Fernwärmeverbindung zwischen den beiden Königsufern wieder geschlossen und die hydraulische Kapazität vergrößert. Zudem könne die Fernwärme schneller in die Dresdner Neustadt fließen.

Auf Neustädter Seite will SachsenEnergie nach dem Teileinsturz neue Fernwärmerohre über eine Länge von 300 Meter verlegen.
Auf Neustädter Seite will SachsenEnergie nach dem Teileinsturz neue Fernwärmerohre über eine Länge von 300 Meter verlegen.  © Norbert Neumann

25. September, 13.02 Uhr: "Fallbett" soll am Montag entstehen

Ab Montag (30. September) wird begonnen, das sogenannte "Fallbett" am Terrassenufer einzurichten.

Es dient zum Auffangen des schräg hängenden Brückenteils an der Altstädter Seite. Dessen Abbruch ist ab Montag, 7. Oktober, vorgesehen.

Die Arbeiten werden von der Firma CENTRO Umwelttechnik & Logistik GmbH aus Dresden ausgeführt.

Auf der Neustädter Seite werden noch letzte Reste weggebaggert. Die Hauptarbeiten sollen ab Mittwoch jedoch auf der anderen Elbseite stattfinden.
Auf der Neustädter Seite werden noch letzte Reste weggebaggert. Die Hauptarbeiten sollen ab Mittwoch jedoch auf der anderen Elbseite stattfinden.  © Robert Michael/dpa

25. September, 6.59 Uhr: Arbeiter sollen am Mittwoch anrücken

Am Mittwoch dürfte an der Carolabrücke wieder eine Baustelle entstehen - dieses Mal jedoch vorwiegend auf der Altstädter Seite.

Nach Rathaus-Angaben sollen vorbereitende Maßnahmen für den weiteren Abbruch von Brückenzug C durchgeführt werden - so unter anderem die Anlieferung von Schutzmaterial für Flächen und Böden.

Auf Altstädter Seite beginnen die Vorbereitungen.
Auf Altstädter Seite beginnen die Vorbereitungen.  © Norbert Neumann

24. September, 21.22 Uhr: So soll es weitergehen

Am Mittwoch sollen die Vorbereitungen für die Abbrucharbeiten beginnen, teilte das Rathaus mit.

Dazu werden eine Baustelle eingerichtet, Schutzmaterial angeliefert und die Brückeninfrastruktur auf der Altstädter Seite gesichert. Dann sollen laut Abbruchkonzept die Reste des zerstörten Stranges C von den Pfeilern getrennt, vor Ort zertrümmert und geborgen werden.

Titelfoto: Robert Michael/dpa, Screenshot/betterplace.me

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