Dresdner Maler macht die Carolabrücke zum Kunstwerk
Dresden - Der Einsturz der Carolabrücke erzeugte weltweit große Aufmerksamkeit. Viele Menschen haben die eingestürzte Brücke fotografisch festgehalten. Der Dresdner Künstler Jörn Diederichs (55) hat sie sogar auf Papier verewigt.
"Ich wurde angesprochen und gefragt, ob ich die Carolabrücke in ihrem jetzigen Zustand zeichnen könne", sagt Diederichs. Gesagt, getan.
Insgesamt zehn Werke fertigte der Künstler in seinem Atelier an. "Mich fasziniert die runde Eleganz der Carolabrücke. Ich würde es gut finden, wenn die Brücke, so wie sie war, auch wieder nachgebaut wird." Die Zeichnungen seien nun im Schaufenster der Galerie FLOX im Obergraben zu finden.
Jörn Diederichs stellt seine Werke seit 2019 in der Galerie aus. Außerdem konnten seine Gemälde im Oberlandesgericht, in der Dreikönigskirche und der TU Dresden bewundert werden. "Ich beschäftige mich gern mit dem Stadtraum. Auch Figuren sind Teil dieser Stadträume. Die Wurzeln meiner Werke liegen im Expressionismus, aber auch in der modernen Malerei."
2016 absolvierte er den Workshop "Internationales Zeichnen mit Geflüchteten". Er habe viele Freunde aus Afghanistan oder Nordafrika, die auch als Inspiration seiner Arbeiten dienen.
So lange brauchte Künstler Jörn Diederichs pro Werk
Bereits seit 1995 lebt der Künstler in Dresden und bekam dort einen Studienplatz an der Hochschule für Bildende Künste. Er selbst stammt aber aus der Nähe von Bremen. "Ich habe als Kind schon gern gezeichnet und mit Pinseln und viel Kohle gemalt."
Auch für die Brücken-Zeichnungen nutzte Diederichs Zeichenkohle. Drei bis vier Stunden brauchte er pro Werk. "Natürlich zeichne ich aber nicht nur kaputte Brücken, sondern auch neu gebaute", schmunzelt der freischaffende Maler.
Titelfoto: Christian Juppe