Dresdner Carolabrücke soll im Schnellverfahren komplett abgerissen werden

Dresden - Nun also doch! Die gesamte Carolabrücke soll wegen der akuten Einsturzgefahr der übrigen Brückenzüge A und B im Schnellverfahren abgerissen werden.

Die komplette Carolabrücke soll im Schnellverfahren abgerissen werden.
Die komplette Carolabrücke soll im Schnellverfahren abgerissen werden.  © Sebastian Kahnert/dpa

Die Risiken einer weiteren Verzögerung der Abrissarbeiten (Schifffahrt, Bombenfunde, Sicherheit der Bauarbeiter) sind für das Rathaus nicht mehr länger tragbar. Auf ein langwieriges Vergabeverfahren könne wegen der Notsituation verzichtet werden, schreibt das Rathaus in einer Mitteilung.

"Es ist Gefahr in Verzug. Wir werden direkt vergeben, um Gefahren, die von dem Bauwerk ausgehen, schnell auszuräumen. Draht für Draht können wir gegenwärtig über das Schallemissionsmonitoring dabei zuhören, wie die Restsicherheiten der Brücke schwinden", erklärte OB Dirk Hilbert (53, FDP) die Entscheidung. Die Direktvergabe für die Abbrucharbeiten an den Zügen und A und B soll noch in dieser Woche erfolgen.

In Vorbereitung der Abbrucharbeiten sind für den kommenden Montag und Dienstag Drohnenüberfluge zur Unterstützung der Kampfmittelsondierung geplant.

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Das sei für den sicheren Abriss weiterhin unerlässlich.

Schifffahrt soll von Abbruch wenig eingeschränkt werden

OB Dirk Hilbert (53, FDP, l.) und Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne, Mitte) vor der eingestürzten Brücke.
OB Dirk Hilbert (53, FDP, l.) und Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne, Mitte) vor der eingestürzten Brücke.  © Petra Hornig

Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) ordnete ein: "Wir bereiten schon seit Dezember den Abbruch der beiden Brückenzüge vor. Dabei galt aber immer: Die Schifffahrt auf der Elbe soll möglich sein und vom Abbruch möglichst wenig eingeschränkt werden. Wir haben in den letzten Wochen bereits Initiativangebote von Unternehmen erhalten, die sich den Abriss zutrauen."

Rückblick: Seit Wochenbeginn kam es in Brückenzug A zu fünf Drahtbrüchen. Fachleute wie TU-Professor Steffen Marx (55) brachten diese unter anderem mit den hohen Temperaturschwankungen (sonnige Tage, kalte Nächte) in Verbindung.

Die Elbe wurde daraufhin für den Schiffsverkehr gesperrt. Mehrere Ratspolitiker forderten einen schnellen Abriss.

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Eine genaue Zeitschiene für den weiteren Abriss der beiden übrigen Brückenzüge nannte das Rathaus zunächst nicht.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Sebastian Kahnert/dpa

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