Dresdner Carolabrücke: Abriss zieht sich weiter in die Länge!

Dresden - Der Abriss der noch stehenden Züge A und B der Carolabrücke wird wohl erst im Spätsommer beginnen. Das erklärte Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) auf der letzten Sitzung des Stadtrats.

Während die Abrissarbeiten für C (Vordergrund) laufen, ist ein genauer Starttermin für A und B ungewiss.
Während die Abrissarbeiten für C (Vordergrund) laufen, ist ein genauer Starttermin für A und B ungewiss.  © Robert Michael/dpa

Der Grund für einen Termin in der zweiten Jahreshälfte: Die Abrissarbeiten müssen europaweit ausgeschrieben werden, obwohl die beiden permanent überwachten Brückenzüge weiterhin eine Gefahr für die Elbe als Bundeswasserstraße und das Terrassenufer darstellen.

Aus Sicht des Stadtrats und AfD-Fraktions-Chefs Thomas Ladzinski (35) dauert das Prozedere viel zu lange. Er drängt darauf, dass die Verwaltung in dieser Notlage die rechtlichen Möglichkeiten für eine Direktvergabe des Abrisses ausschöpft. "Ich frage mich, ob tatsächlich alles geprüft wurde", so Ladzinski.

Dass hier ein kompliziertes, europaweites Ausschreibeverfahren notwendig ist, zeuge vom "deutschen Bürokratiewahnsinn".

Golden Retriever trifft auf Baby - Was dann passiert, bringt Unzählige zum Lachen
Hunde Golden Retriever trifft auf Baby - Was dann passiert, bringt Unzählige zum Lachen

"Wenn weiterhin so ein Tempo an den Tag gelegt wird, haben wir 2033 zur Bundesgartenschau noch keine neue Carolabrücke", so Ladzinski.

AfD-Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (35) pocht auf eine zügige Vergabe der Abrissleistungen.
AfD-Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (35) pocht auf eine zügige Vergabe der Abrissleistungen.  © Petra Hornig
Welche Firmen den Zuschlag erhalten, soll durch europaweite Ausschreibungen entschieden werden.
Welche Firmen den Zuschlag erhalten, soll durch europaweite Ausschreibungen entschieden werden.  © Robert Michael/dpa

Koordination mit Bad Schandau

Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) will durch ein externes Rechtsgutachten Klarheit schaffen.
Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) will durch ein externes Rechtsgutachten Klarheit schaffen.  © Eric Münch

Baubürgermeister Kühn wies in seiner Replik darauf hin, dass laut Einschätzung des Zentralen Vergabebüros der erweiterte Abriss keine Maßnahme zur Gefahrenabwehr darstellt.

Ein bereits in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten soll für die abschließende Bewertung sorgen. "Es besteht in unserem Interesse, die Züge A und B schnell abzubrechen", bekräftigte der Grünen-Politiker.

"Wir müssen aber darauf achten, koordiniert mit Bad Schandau vorzugehen." Das Vergabeverfahren wird nun im Rathaus vorbereitet, so Kühn weiter.

Titelfoto: Fotomontage: Robert Michael/dpa//Eric Münch

Mehr zum Thema Carolabrücke Dresden: