Carolabrücke unter strenger Beobachtung: Erste Ideen für die zukünftige Verkehrsplanung
Dresden - Die weiterhin einsturzgefährdete Carolabrücke hält den Fluten stand. Das Ordnungsamt sichert das Umfeld, rund um die Uhr steht die Flussquerung unter Beobachtung.
Es gebe derzeit keine Anhaltspunkte, dass sich die im Wasser liegenden Trümmerteile "unnatürlich bewegen" würden, erklärte René Herold (44), Leiter des Dresdner Umweltamtes.
Die Behörde hatte zuletzt Modellierungen in Auftrag gegeben, die lediglich einen geringfügigen Einfluss der Brücke auf Stauwirkung und Fließgeschwindigkeit der Elbe prognostizieren.
Am Montag fanden im Rathaus erste Gespräche über die zukünftige Verkehrsplanung statt. Mitarbeiter aus dem Geschäftsbereich von Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) bilden nun mit den Dresdner Verkehrsbetrieben eine Arbeitsgruppe. OB Dirk Hilbert (52, FDP) traf sich zudem mit Vertretern von Dresdens Radler-Lobby ADFC.
Terrassenufer und Elberadweg bleiben weiterhin gesperrt. Eine Umleitung für Autos und Radler verläuft über die Albertbrücke. Die Straßenbahnen rollen über die Augustusbrücke. Bewegung auch am Blauen Wunder:
Um den Berufsverkehr am Körnerplatz (Loschwitz) zu entlasten, wird die örtliche Baustelle auf ein Mindestmaß reduziert.
Die Schillerstraße als Verbindung zur B6 und zum Dresdner Norden ist nun auch in Richtung Körnerplatz wieder freigegeben.
Mit Blick auf einen möglichen Neubau der Carolabrücke geht Hilbert davon aus, dass die zu erwartenden Kosten (Schätzungen rechnen mit mindestens 100 Millionen Euro) den finanziellen Rahmen der Stadt sprengen.
"Die Defizite steigen. Auch in Dresden. Daher wird es ohne Unterstützung von Land und Bund nicht gehen."
Titelfoto: Robert Michael/dpa