Carolabrücke und Hochwasser: Dresden im Dauerstress!

Dresden - Der Wettlauf mit der Zeit wurde vorerst gewonnen, die Trümmer der Carolabrücke am Neustädter Brückenkopf bis zum Samstagabend beräumt. Eine Verschnaufpause bekommen die Einsatzkräfte nicht: Der Stadt steht das nächste Hochwasser ins Haus.

Großgerät und Arbeiter waren rund um die Uhr auf der Abrissbaustelle im Einsatz.  © Robert Michael/dpa

Die Prognosen für Dresden zeigen steil nach oben: Wurde am Samstagabend (18 Uhr) noch ein Pegelstand von mehr als fünf Metern gemessen, geht das Hochwasserzentrum für den Mittwochmorgen von einem Anstieg auf 6,80 Meter aus. Auch das Einreißen der 7-Meter-Marke wird bislang nicht ausgeschlossen.

Die Feuerwehr ist in Alarmbereitschaft, legt nach Ende des Brücken-Einsatzes ihren gesamten Fokus auf den Flutschutz.

"Wir wissen, welche Maßnahmen bei welchem Wasserstand greifen müssen", sagt Michael Katzsch (45), Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes. In Laubegast stehen Sandsäcke bereit, auch in der Altstadt laufen die Vorbereitungen.

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Modellierungen im Auftrag des Umweltamtes hatten ergeben, dass das weiterhin im Fluss liegende Teil der Carolabrücke den Wassermassen wohl standhalten werde. "Dass sich dort Treibgut festsetzen kann, haben wir in unser Modell mit einfließen lassen", so Amtsleiter René Herold (44).

Durch die Brückentrümmer staut sich das Wasser auf, von 30 bis 50 zusätzlichen Pegelzentimetern bis zur Waldschlößchenbrücke war die Rede. Die Carolabrücke steht unter Beobachtung durch das Technische Hilfswerk. "Mit modernem Gerät können wir Bewegungen im Millimeterbereich feststellen", erklärte ein THW-Sprecher am Sonntagnachmittag.

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Hat den Hochwasserschutz im Blick: Michael Katzsch (45) leitet das Dresdner Brand- und Katastrophenschutzamt.  © Norbert Neumann

Beeindruckende Zahlen rund um den Einsatz an der Carolabrücke

OB Dirk Hilbert (52, FDP) muss sich in den kommenden Wochen vielen offenen Fragen und Herausforderungen stellen.  © Norbert Neumann

Die Bilanz der vergangenen sechs Tage? Beeindruckend!

40 Arbeiter von 12 Spezialfirmen schufteten auf der Neustädter Elbseite. Rund um die Uhr, in Doppelschicht. Ihre Hilfsmittel zur Trümmerbeseitigung: 13 Bagger, 18 Lkw, 10 Containerfahrzeuge. Unterstützung erfuhren sie von 2 Bergepanzern und 30 Soldaten der Bundeswehr.

Hinzu kamen weit über 200 Angehörige von Feuerwehr, THW und Stadtverwaltung. OB Dirk Hilbert (52, FDP) erklärte stolz: "Was die Einsatzkräfte hier geleistet haben, ist außergewöhnlich."

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Auftrag erfolgreich ausgeführt. Doch im Rathaus geht die Arbeit weiter: Am Montag kommt eine Arbeitsgruppe über die zukünftige Verkehrsführung in der Stadt zusammen.

Bergepanzer der Bundeswehr vom Typ "Büffel" standen bereit, um die Bagger im Morast notfalls wieder aufzurichten.  © xcitepress

Parallel dazu laufen weiterhin Probebohrungen und Prüfungen an der Brücke. Erste Ergebnisse werden in zwei Wochen erwartet.

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