Carolabrücke: Neubau aus Carbonbeton?

Dresden - Nachdem sich der Dresdner Elbpegel wieder im grünen Bereich eingependelt hatte, können die Abrissarbeiten an der Carolabrücke fortgesetzt werden.

Der Einsturz der Carolabrücke wird Dresden noch lange beschäftigen.
Der Einsturz der Carolabrücke wird Dresden noch lange beschäftigen.  © Norbert Neumann
Dazu muss zunächst der Untergrund auf der Altstädter Seite für die schweren Baugeräte verfestigt werden.

Erst dann können die gebrochenen Brückengelenke von den Pfeilern getrennt und zertrümmert werden. Dabei kommt ein sogenanntes "Fallbett", also eine künstlich angelegte Fläche zum Einsatz.

Nach erfolgter Zerkleinerung sollen die Bruchstücke schließlich über Rampen abtransportiert werden.

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Abrissarbeiten an eingestürzten Brückenzug C insgesamt etwa elf Wochen in Anspruch nehmen werden.

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TAG24 berichtet im Ticker über die aktuellen Entwicklungen.

1. Oktober, 22.02 Uhr: Bauausschuss tagt öffentlich

Der Bauausschuss im Dresdner Stadtrat hat am Abend öffentlich getagt. Zentraler Punkt der Tagesordnung war einmal mehr die Carolabrücke.

Mehr dazu lest Ihr im Artikel: Carolabrücke: So viel soll der Abriss kosten

Für den einzigen Tagesordnungspunkt Carolabrücke trafen sich die Baupolitiker im altehrwürdigen Festsaal der Dresdner Börse.
Für den einzigen Tagesordnungspunkt Carolabrücke trafen sich die Baupolitiker im altehrwürdigen Festsaal der Dresdner Börse.  © Steffen Füssel

1. Oktober, 9.53 Uhr: Carolabrücke aus Carbonbeton offenbar möglich

Falls die Carolabrücke komplett neu gebaut werden muss, wäre eine Neukonstruktion aus Carbonbeton möglich, betont Manfred Curbach, der Leiter des Instituts für Massivbau an der Technischen Universität Dresden gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA).

Die sächsische Landeshauptstadt hat bereits ihre Erfahrungen mit Carbonbeton gemacht, gibt es doch sowohl ein öffentliches Gebäude als auch eine Sporthalle aus dem Material bereits hier. Es handelt sich um einen Baustoff der hochfest sei und weniger Poren als herkömmliche Betone verwende.

Falls in Dresden eine komplett neue Carolabrücke entstehen müsste, könnte diese wohl auch aus Carbonbeton gebaut werden.
Falls in Dresden eine komplett neue Carolabrücke entstehen müsste, könnte diese wohl auch aus Carbonbeton gebaut werden.  © Robert Michael/dpa

30. September, 18.15 Uhr: Wie geht es weiter mit der Fernwärme-Versorgung?

Durch den Brückeneinsturz wurde eine der wichtigsten Fernwärme-Versorgungsleitungen in die Neustadt unterbrochen.

Wie der Frost-Schock im Winter dennoch abgewendet werden soll, lest Ihr im Artikel: "Nach dem Brücken-Einsturz: Wie geht es weiter mit der Fernwärme-Versorgung?"

30. September, 17.12 Uhr: Ampeln sollen schrittweise umgeschaltet werden

In den letzten zwei Wochen wurden umfangreich Daten über die neue Verkehrssituation in der Stadt gesammelt.

"Wir wollen schrittweise Lichtsignalanlagen in der Stadt umschalten", erklärte Straßenbauamtsleiterin Simone Prüfer (59). Doch das sei ein langwieriger Prozess, der wegen der Abstimmungen mit anderen Behörden zwischen drei und acht Wochen dauern könne, so die Amtsleiterin.

Noch in dieser Woche soll zumindest die Ampel am Carolaplatz an die neue Situation angepasst werden. Auch am Rathenau- oder Rosa-Luxemburg-Platz sind kurzfristig Umschaltungen geplant. Nach den Herbstferien sollen die Ampelschaltungen am Albertplatz, Neustädter Markt und Sachsenplatz folgen.

Insgesamt 15 Ampeln hat das Straßen- und Tiefbauamt derzeit für Umschaltungen im Visier.

30. September, 16.57 Uhr: Gutachten zu Brückenzug A und B erst Anfang nächsten Jahres erwartet

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) geht derzeit davon aus, dass verlässliche Prüfergebnisse für die Brückenzüge A und B Anfang 2025 vorliegen werden.

Die Prüfung werde durch ein Team um TU-Dresden-Professor Steffen Marx (55) durchgeführt. "Er bekommt Unterstützung vom Bundesamt für Materialforschung", erklärt Kühn. Mit einem ersten Prüfungsergebnis für den kollabierten Zug C könne die Öffentlichkeit Ende November rechnen.

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne)
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne)  © Kristin Schmidt

30. September, 16.45 Uhr: Augustusbrücke wird nicht für Autos freigegeben

Durch den Kollaps der Brücke wurden wichtige Teile der städtischen Infrastruktur getroffen, verdeutlichte OB Dirk Hilbert (52, FDP) auf einer Konferenz im Rathaus.

"Die Augustusbrücke werden wir erstmal nicht freigeben", erklärte der Oberbürgermeister aber auch. Stattdessen liege der Fokus derzeit bei anderen Themen, etwa der sicheren Versorgung der Neustadt mit Fernwärme.

Und: der OB befindet sich für zusätzliche Hilfe und der Finanzierung eines Ersatzneubaus im Kontakt mit dem Bundeskanzleramt, verschiedenen Ministerien und MP Michael Kretschmer (49, CDU). "Doch auch im Haushalt müssen wir die Prioritäten setzten. Dass wir hier mit 0 Euro an Kosten durchkommen, können wir nicht erwarten", so der OB weiter.

OB Dirk Hilbert (52, FDP)
OB Dirk Hilbert (52, FDP)  © Norbert Neumann

28. September, 7.27 Uhr: Erste Dampfer fahren wieder

Wie geht es eigentlich auf der Elbe für die Dampfschifffahrt weiter? Immerhin stehen einige Schiffe oberhalb, andere unterhalb der eingestürzten Brücke.

Seit Freitag fahren wieder erste Dampfer. Was sonst noch geplant ist, erfahrt Ihr im Artikel: Elbeschifffahrt durch Einsturz der Carolabrücke ausgebremst: Wie geht es weiter?

27. September, 19.01 Uhr: Millionen-Summe wohl umsonst ausgegeben

Die aufwendige Sanierung von Brückenzug A und B der Carolabrücke dürfte sich nach dem Teileinsturz wohl nicht gelohnt haben.

Eine Millionen-Summe soll umsonst ausgegeben worden sein. Mehr dazu lest Ihr im Artikel: Brückensanierung war für die Katz - Umwidmung unmöglich.

27. September, 18.22 Uhr: Touri-Attraktion ist jetzt Kunst

Die teileingestürzte Carolabrücke ist mittlerweile eine beliebte Touri-Attraktion. Auch im Bereich der Kunst findet sich die Szenerie nun wieder.

Die Dresdner Malerin Susan Richter (49) hat den zusammengestürzten Brückenzug auf einer Leinwand verewigt und das entstandene Bild auf einer Plattform zur Versteigerung eingestellt.

Dazu schreibt sie: "Die Carolabrücke ist ein Symbol, dass nicht nur die Stadtteile miteinander verbindet, sondern auch die Menschen und die Geschichte: Altstadt und Neustadt – die alte Stadt und das neue Dresden. Doch im Moment klafft an ihrer Stelle eine Wunde!"

Ihr Ziel daher: Möglichst viel Geld für den Wiederaufbau zu sammeln.

Eine Dresdner Künstlerin hat die teileingestürzte Carolabrücke auf einer Leinwand festgehalten.
Eine Dresdner Künstlerin hat die teileingestürzte Carolabrücke auf einer Leinwand festgehalten.  © Robert Michael/dpa, Screenshot/betterplace.me

26. September, 20.50 Uhr: Ampel-Frust an der Carolabrücke

Die teils nutzlosen Ampeln rund um die Carolabrücke sorgen für Verärgerung.

Mehr dazu lest Ihr im Artikel: Frust an der Carolabrücke - Warum schaltet niemand die Ampeln aus?

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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