Carolabrücke: Erstmals Bruch im Brückenzug B festgestellt

Von Simona Block

Dresden - An der einsturzgefährdeten Dresdner Carolabrücke hat es einen weiteren Spanndrahtbruch gegeben.

Während die Abrisspläne für die Carolabrücke konkreter werden, wurde ein neuer Bruch festgestellt.  © Norbert Neumann

Er wurde in der Nacht zum Donnerstag, dem 10. April, erstmalig in dem nicht vom Einsturz im September 2024 betroffenen Brückenzug B registriert. Da er in einem Bereich mit größerer Restsicherheit aufweist, "bestand für die Schifffahrt keine Gefahr", teilte die Stadtverwaltung mit.

Gewerbliche Schiffe können die Brücke weiter nach Anmeldung und Genehmigung passieren. Aufgrund der sich stetig verändernden Rahmenbedingungen wie Wasserstand oder Instabilitäten im Fluss und im Bauwerk wurde unterdessen der Abrissplan aktualisiert.

Die Hilfsstützen für die beiden Einhängeträger werden nun bis Ende Juli installiert. Bisher ging man von einem Ausschwimmen der Brückenteile mittels sogenannter Pontons ab Mitte Juni aus.

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Es sei "eine extrem schwierige Aufgabe, diese Brücke abzubauen", sagte Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne). Man sei hier in keinem typischen Planmodus, sondern in täglicher Abstimmung. "Wenn es einfach wäre, wäre die Brücke schon weg."

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Stadt Dresden konkretisiert Abrisspläne für Carolabrücke

Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) kann die Ungeduld verstehen, verweist aber auf die "extrem schwierigen" Abrissarbeiten. (Archivbild)  © Robert Michael/dpa

Bis Mitte Juni sollen nun vier Hilfsstützen aufgebaut werden, um die im Februar reduzierte Tragreserve des Bauwerks wieder zu erhöhen. "Erst dann sind Arbeiten unter den Brückenteilen möglich."

Dann können die Brückenteile per modularen Fahrzeugen auf Pontons ausgehoben und am Ufer abgelegt werden, um sie dort zu zerkleinern und abzutransportieren. Da die Pontons nur auf dem Wasserweg nach Dresden kommen können, braucht die Elbe einen Wasserstand von etwas über einem Meter - aktuell liegt er hier bei 1,17 Meter.

Die Vorbereitungen für die Anfahrt der Pontons laufen, ebenso der Aufbau weiterer Stützkonstruktionen. Zudem wird das Fundament für die Gerüsttürme gegossen, die zum Ende der Woche eintreffen und dann vormontiert werden.

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Der westliche Verkehrsstrang der Elbquerung brach in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge ein. Seitdem ist das Bauwerk aus DDR-Zeiten gesperrt - und wegen weiterer Brüche in der Spannstahl-Konstruktion akut einsturzgefährdet.

Die Stabilität ihrer Reste und Trümmer wird permanent überwacht, die Schifffahrt ist beschränkt.

Schifffahrt unter Carolabrücke: Ausnahme für Dixieland-Festival

Zum traditionsreichen Dixieland-Festival aber wird eine Ausnahme gemacht. Die Elbdampfer dürfen zu den traditionellen Flottenparaden am 1. Mai und am 17. Mai die Carolabrücke passieren, "sofern bis dahin keine weiteren Drahtbrüche eintreten".

Generell sind derzeit nur Schiffsdurchfahrten ohne Passagiere und nur nach Genehmigung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe (WSA) möglich.

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