Diese Auswirkungen hat der Teileinsturz der Carolabrücke jetzt
Dresden - Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden herrscht in weiten Teilen der Stadt Chaos. Da das gesamte Bauwerk nun akut einsturzgefährdet ist, ist die wichtigste Elbquerung der Innenstadt voll gesperrt. Auch der Bereich darunter ist dicht.
TAG24 beantwortet die wichtigsten Fragen zu den Auswirkungen des Unglücks.
Welche Straßen und Bereiche sind gesperrt?
Die Carolabrücke selbst und das Terrassenufer, das in Teilen unter der Brücke verläuft, sind komplett gesperrt. Der Carolaplatz ist gesperrt. Auch der Elberadweg ist an dieser Stelle nicht passierbar.
Welche Auswirkungen gibt es für die Dampfschifffahrt?
Die Elbe als Bundeswasserstraße ist für Schiffe nicht passierbar, die Dampfschifffahrt ist zum Erliegen gekommen. Es ist aktuell nicht vorhersehbar, wie lange die Schiffe nicht fahren können. Der Dampfer "Meissen" lag in absoluter Nähe zur Carolabrücke, er wurde um 9.19 Uhr in Sicherheit gebracht. Zwei Schiffe bleiben in Dresden, der Rest wird nach Meißen und Radebeul umgeparkt.
"Das wird finanziell schlimm", sagt Stefan Bloch, der Geschäftsführer der Sächsischen Dampfschifffahrt.
Was passiert mit dem beschädigten Fernwärmenetz?
Nach dem Unglück gab es einen ganz massiven Druckabfall bei den Leitungen der SachsenEnergie. Die Haupttrasse der Fernwärmeversorgung der Stadt Dresden ist betroffen. Zwei Leitungen wurden abgerissen.
Das Netz-Trennkonzept für den Notfall wurde aktiviert und so der Südostraum der Stadt am "Leben gehalten". Der Bereich Altstadt soll bereits wieder am Netz sein. Dann wird Stück für Stück am Rest gearbeitet.
Carolabrücke Dresden: Wie kann man den gesperrten Bereich umfahren?
Wie lange werden die Sperrungen anhalten?
Wie lange die Sperrung der Brücke noch anhalten wird, ist völlig unklar. Es muss jetzt ein Abbruchkonzept erarbeitet werden. Der Einsturz betrifft Teil C der Brücke, aktuell wird erst einmal geprüft, inwieweit Teil A und B der Elbquerung auch betroffen sind.
Auf der Pressekonferenz am Mittwochmorgen wurde mitgeteilt, dass die Sperrung des Terrassenufers noch mindestens bis nächste Woche anhalten wird.
Wie kann man den Bereich umfahren?
Die Feuerwehr Dresden bittet darum, den Bereich großräumig zu umfahren. Zum einen ist die Brücke akut einsturzgefährdet, zum anderen soll vor Ort niemand die Einsatzkräfte behindern.
Aus der Innenstadt kommend kann man vor der Carolabrücke noch rechts auf die Pillnitzer Straße abbiegen und von dort aus über die Güntzstraße versuchen, die Albertbrücke zu erreichen.
Auf der Neustädter Elbseite ist das Fahren auf der Wigardstraße und der Großen Meißner Straße möglich. Überall herrscht aber großer Stau. Das direkte Passieren an der Brücke entlang ist nicht empfohlen.
Carolabrücke Dresden: Wie werden die Bahnen der DVB umgeleitet?
Wie werden die Bahnen der DVB umgeleitet?
Normalerweise fahren die Linien 3, 7 und 8 über die Carolabrücke. Sie ist die wichtigste und am meisten frequentierteste Verkehrsader der Stadt. Wie die Verkehrsbetriebe auf X mitteilten, verkehren die Linien nun wie folgt:
Linie 3: Umleitung zwischen Bahnhof Neustadt, Hansastraße und Walpurgisstraße über die Anton-/Leipziger Straße, die Augustusbrücke und den Postplatz.
Linie 7: Umleitung zwischen dem Albertplatz und der Walpurgisstraße über den Bahnhof Neustadt, das Kongresszentrum, den Postplatz und die Prager Straße.
Linie 8: Umleitung zwischen dem Albertplatz und dem Neustädter Markt über den Bahnhof Neustadt und die Anton-/Leipziger Straße.
Was ist für Radfahrer zu beachten?
Der Elberadweg ist unterbrochen. Auch Fahrradfahrer sollten den Bereich rund um die Brücke und das Terrassenufer weiträumig meiden.
Titelfoto: xcitepress/Finn Becker