Abrissarbeiten eingestellt: Carolabrücke könnte jederzeit einstürzen

Dresden - Nächste Hiobsbotschaft an der Carolabrücke! Nachdem der Zeitplan bereits mehrfach ins Stocken geraten war, mussten die Abrissarbeiten am Dienstag erneut eingestellt werden.

Am 3. Februar unterquerte das Motorschiff "Dick I" die Carolabrücke. An Bord befanden sich 650 Tonnen Düngemittel.
Am 3. Februar unterquerte das Motorschiff "Dick I" die Carolabrücke. An Bord befanden sich 650 Tonnen Düngemittel.  © Robert Michael/dpa

Auch Schiffe dürfen die Brücke nicht mehr passieren. Grund ist eine neue Gefahrenlage: Brückenzug A könnte jederzeit einstürzen.

Erst seit gut drei Wochen durften Schiffe mit Sondergenehmigung wieder die Carolabrücke unterqueren.

Das ist seit Dienstag wieder passé. Laut Stadtverwaltung habe das installierte Schallemissions-Monitoring neue Spannstahlbrüche festgestellt.

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Folge: Die Brücken-Durchfahrt wurde wieder komplett gesperrt, die Abrissarbeiten "vorerst eingestellt".

Seit Dezember hatte die Stadt die verbliebenen Brückenzüge A und B mit einem akustischen Überwachungssystem ausgestattet, um Schäden im Bauwerk (wie Spannstahlbrüche) erfassen zu können.

Die Abrissarbeiten an der Carolabrücke müssen nun zunächst pausieren.
Die Abrissarbeiten an der Carolabrücke müssen nun zunächst pausieren.  © Sebastian Kahnert/dpa

Immer wieder kommt es an der Carolabrücke zu Verzögerungen beim Abriss

Eigentlich war geplant, bis Ende März mit dem Abriss von Brückenzug C fertig zu werden, was nun utopisch ist.
Eigentlich war geplant, bis Ende März mit dem Abriss von Brückenzug C fertig zu werden, was nun utopisch ist.  © Robert Michael/dpa

Nachdem es wochenlang ruhig geblieben war, schlug das Warnsystem seit Sonntagnacht siebenmal im östlichen Brückenzug A an, was sieben Brüche signalisiert.

"Die Einsturzgefahr ist akut. Der Brückenzug könnte jetzt jederzeit einstürzen", sagt TU-Experte Steffen Marx (55).

Wie beim Einsturz im September könnte der schnelle Übergang von relativ mildem zu kaltem Wetter die neuen Schäden ausgelöst haben.

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Laut Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) werde die neue Gefahrensituation nun bewertet.

Wie es mit der Schifffahrt weitergehen soll, ist unklar, es laufen Abstimmungen. Schon zuvor hatte es mit dem Abriss Probleme gegeben. So sorgte Hochwasser für Zeitverzug, ebenso der Fund von drei Bomben. Ende Januar hatte das Rathaus noch geplant, bis Ende März mit dem Abriss von Zug C fertig zu werden.

Erstmeldung 11.59 Uhr, zuletzt aktualisiert: 17.44 Uhr

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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