Dresden - Die Folgen des Einsturzes der Carolabrücke belasten die Stadtkasse. Der Stadtrat hat nun die benötigten finanziellen Mittel, unter anderem jene für den vollständigen Abriss von Brückenzug C, freigegeben.
Satte sieben Millionen Euro macht die Verwaltung über ihre Vorlage für das nachträgliche "Katastrophenmanagement" locker.
Die Liste der Ausgaben: Der derzeit noch laufende Abriss und die Sicherung von Zug C schlagen mit 2,07 Millionen Euro zu Buche.
Rund 2,1 Millionen Euro fallen unter die Rubrik "Sofortmaßnahmen", die Ausgaben für die Untersuchung der Ursache belaufen sich erstmal auf 630.000 Euro.
Für die laufende Verkehrssicherung und Verkehrssteuerung (Umstellung der Ampeln, Ausschilderung von Umleitungen) werden in Summe 2,21 Millionen Euro benötigt.
Die Deckung dieser Ausgaben erfolgt zu großen Teilen aus Mitteln des Finanzhaushalts des Straßen- und Tiefbauamtes. Diese werden laut Vorlage in diesem Jahr nicht mehr benötigt.
Abriss oder Wahrzeichen? Stadtrat stimmt ab
Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) wies auf die Dringlichkeit der Abstimmung hin: "Die Abrissarbeiten können nicht gestoppt werden. Bei der Elbe handelt es sich um eine Bundeswasserstraße und den einzigen Zugang der Tschechischen Republik auf die sächsischen Binnenhäfen."
Das Papier wurde mit deutlicher Mehrheit beschlossen.
Zuvor diskutierten die Räte auch einen Antrag von Stadtrat Max Aschenbach (39, Die PARTEI), Mitglied bei der vierköpfigen PVP-Aktion. Dieser sah vor, die kollabierte Carolabrücke in ihrem jetzigen Zustand als "Wahrzeichen" zu erhalten und die Abrissarbeiten zu stoppen.
Eine kreative Idee, die jedoch vom Rat mit 57 Nein-Stimmen (6 Ja-Stimmen, 5 Enthaltungen) abgeschmettert wurde.