Zwei Festnahmen nach Rekordfund! 700 Kilo Heroin im Wert von 60 Millionen Euro beschlagnahmt
Dresden - Über Nacht rückten sie in einem Dörfchen bei Dresden ein: Bundes- und Landeskriminalamt, zahlreiche weitere Beamte. Ziel war die Zentrale der Firmen von Torsten N. (54). Die Ermittler sind sicher: Über seine Firma sollten 700 Kilogramm Heroin in Europa verteilt werden.
"Wir wollen eine Schnittstelle in Deutschland schaffen, die die unterschiedlichsten Geschäftsinteressen verschiedener Regionen dieser Welt bündelt", schreibt Torsten N. auf einer seiner Firmenseiten.
Seit kurzem gehen die Behörden davon aus, dass damit auch der Schmuggel riesiger Mengen Heroin aus dem Iran gemeint ist. Tatsächlich hat er dort Geschäftspartner.
Ihren Anfang nahmen die Ermittlungen im Hamburger Hafen.
"Es handelt sich um die größte jemals in Deutschland sichergestellte Menge"
"Bei einer bereits Ende August durchgeführten Durchsuchung eines Schiffscontainers wurden vom Bundeskriminalamt mit Unterstützung der Zoll- und Polizeibehörden in Hamburg circa 700 Kilogramm Heroin sichergestellt", so Staatsanwalt Jürgen Schmidt (47).
"Es handelt sich dabei um die größte jemals in Deutschland sichergestellte Menge dieser Droge." Diese sollten in ganz Europa verkauft werden.
Marktwert: mindestens 60 Millionen Euro.
Nach TAG24-Informationen gehen die Ermittler aber von einem sehr hohen Reinheitsgrad aus. Wenn sich das bestätigt, ist ein Wert im dreistelligen Millionenbetrag nicht unwahrscheinlich.
Zehn Wohnungen und Gewerbeobjekte wurden durchsucht
Ermittlungen führten in das Dorf, wo die Drogen über die Firmen umgeschlagen werden sollten.
Insgesamt kam es zu Durchsuchungen in zehn Wohnungen und Gewerbeobjekten im Raum Dresden, Chemnitz, in Hamburg und den Niederlanden.
In Deutschland wurde neben Torsten N. auch der Iraner Navid P. (40) festgenommen. Beide landeten am gestrigen Freitag in U-Haft.
In Spanien wurde ein weiterer Verdächtiger, in den Niederlanden gleich zwei festgenommen. Diese warten nun auf ihre Auslieferung.
Federführend für Transport und Verteilung des Stoffs soll ein Mann (40) türkisch-serbischer Staatsangehörigkeit sein, ein Iraner (35) soll in den Niederlanden mitgewirkt haben und ein Türke (53) als Bindeglied fungiert haben.
Der Staatsanwalt: "Die Ermittlungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen."
Titelfoto: Markus Scholz/dpa