Zahl der Fälle verdreifacht: Warum junge Männer verstärkt zu dieser Droge greifen
Berlin - Alarmierende Zahlen zum Kokain-Missbrauch in Deutschland!
Laut einer Studie der BARMER-Krankenkasse hat sich die Zahl der Patienten, die aufgrund der chemischen Droge ärztlich behandelt werden mussten, seit 2013 mehr als verdreifacht.
Mussten vor elf Jahren noch rund 19.700 Personen aufgrund drogeninduzierter Schäden in Behandlung, waren es im vergangenen Jahr rund 65.000, wie BARMER am Freitag mitteilte.
"Die enorme Zunahme an Behandlungen wegen Kokainmissbrauchs ist alarmierend", erklärte Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der BARMER. Sie verwies zudem darauf, dass die Dunkelziffer wahrscheinlich noch viel höher liege.
Mit einer Anzahl von 29.700 Personen sind der Studie zufolge besonders viele Koks-Nasen unter den Männern im Alter zwischen 20 und 39 Jahren zu finden. Auch die Altersgruppe der 40- bis 59-jährigen Männer sei demnach stärker betroffen (18.100 Patienten).
Die Medizinerin erklärt sich dieses Studienergebnis folgendermaßen: "Der vergleichsweise starke Kokainkonsum bei jungen Männern könnte auf einen massiven Leistungsdruck hindeuten, dem sie sich offenbar ausgesetzt sehen. Sei es im Beruf oder im Privatleben."
Im Vergleich der Bundesländer zeigt die BARMER-Studie, dass in Nordrhein-Westfalen mit Abstand die meisten Kokain-Patienten in Behandlung waren (15.280).
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