Viele Tote jede Woche: Horror-Droge "Kush" macht Konsumenten zu "Zombies"
Freetown (Sierra Leone) - Die Horror-Droge "Kush" macht sich auf den Straßen Sierra Leones breit. Der gefährliche Rauschgift-Cocktail besteht aus synthetischem Cannabis, Putzmittel und Giftpflanzen. Auch menschliche Knochen sollen häufig beigemischt sein. Jede Woche sterben Dutzende Konsumenten.
In den Slums von Freetown (Sierra Leone) geht eine neue Droge um. Kush wurde erstmals 2020 festgestellt, macht sehr schnell abhängig und ist vor allen Dingen tödlich.
Tausende Slumbewohner sind bereits süchtig, berichtet die Zeitung Telegraph. Einen "Schuss" gibt es bereits ab 10 Euro-Cent, die Substanz wird geraucht. Die Konsumenten der Droge sprechen von langandauernden Glücksgefühlen, Euphorie und einem "hypnotischen High".
Außenstehende dürften sich beim Anblick der Kush-Konsumenten wohl eher an "Zombies" erinnert fühlen, berichtet Telegraph weiter. "Antriebslos, mit hängenden Schultern, schlurfen sie ziellos im Kreis. Viele haben keine Schuhe, ihre Füße sind nackt und von Infektionen angeschwollen", heißt es im Bericht.
Neben psychischen Problemen, sind viele Konsumenten von Schwellungen, Infektionen bis hin zu offenen Wunden betroffen. Die Langzeitfolgen regelmäßigen Konsums sind noch völlig unerforscht.
Weitaus tödlich ist allerdings der Kush-Rausch selbst: Immer wieder kommt es vor, dass Konsumenten im Drogenwahn mit dem Kopf gegen Wände schlagen, in den Verkehr laufen oder aus dem Fenster oder von hohen Klippen springen.
Bilder: So wütet Kush in den Slums von Freetown
Freetown, Sierra Leone: Todesdroge Kush breitet sich weiter aus
Was in dem grünen Pulver enthalten ist, weiß derweil niemand ganz genau. Feste Bestandteile sollen die Opiate Fentanyl und Tramadol, das Desinfektionsmittel Formalin, sowie synthetisches Cannabis sein. Die übrigen Inhaltsstoffe variieren. Der Zeitung "Daily Star" zufolge soll Kush "eine Mixtur aus Kräutern, giftigen Chemikalien und sogar menschlichen Knochen" sein.
Offizielle Zahlen zu Drogentoten gibt es nicht. Vorsichtigen Schätzungen zufolge sollen alleine in Freetown, der Hauptstadt Sierra Leones, jede Woche mehr als zehn Menschen in Zusammenhang mit Kush sterben. Fast jeden Tag werden Leichen in den Slums oder auf den Straßen gefunden.
Inzwischen sollen Tausende von der billigen Todesdroge abhängig sein. Auch in den Nachbarländern Liberia und Guinea soll es bereits zu Kush-Toten gekommen sein.
Titelfoto: JOHN WESSELS / AFP