Tee im Klopapier? Zoll durchleuchtet Ladung und macht Giga-Rauschgift-Fund
Melbourne (Australien) - Ein gewaltiger Schlag gegen Drogenkriminalität gelang Zöllnern letzte Woche Mittwoch, dem 4. Oktober. Mittels Röntgenkontrolle durchleuchteten Beamte eine Lieferung Toilettenpapier aus Malaysia, die per Frachtschiff nach Melbourne (Australien) gelangte.
Wie die Australian Federal Police (AFP) am heutigen Donnerstag mitteilte, stellten Kontrolleure jedoch Unregelmäßigkeiten bei der Ladung fest, wurden stutzig und meldeten den Fall der Polizei. In den Rollen befanden sich nämlich 622 grün-goldene Teepakete, die dort eigentlich nichts zu suchen hatten. Noch interessanter: Darin war, mit einem Gewicht von je einem Kilogramm pro Paket, eine kristalline Substanz - Methamphetamin!
Die gefundene Menge von 622 Kilo der Droge entspricht einem geschätzten Straßen-Verkaufswert von umgerechnet rund 338 Millionen Euro.
Am gestrigen Mittwoch verhafteten Ermittler in Melbourne daraufhin vier Personen, die einem Verbrechersyndikat angehören sollen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei 33-jährige Männer aus China, einen 34-jährigen Verdächtigen aus Malaysia und einen Staatsangehörigen aus Hongkong (32).
Zwei der Männer versuchten noch per Flieger Australien zu verlassen, doch die Beamten griffen die beiden noch am Flughafen in Melbourne auf.
Australien hat ein Problem mit Methamphetamin
Am heutigen Donnerstag werden die Tatverdächtigen vor einem Gericht in der Hauptstadt des australischen Bundesstaats Victoria erwartet. Ihnen blüht im Höchstfall eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Laut der AFP-Kommandeurin Raegan Stewart ist Methamphetamin eine illegale Droge, die extrem süchtig mache und den Konsumenten und ihrem Umfeld immensen psychologischen, finanziellen und sozialen Schaden zufüge. Im ganzen Land wurden 2021 und 2022 durchschnittlich 33 Personen pro Tag aufgrund von "Methamphetamin-Problemen" in ein Krankenhaus eingeliefert, so Stewart.
Australien hat, nach Angaben der Beamtin, einen Pro-Kopf-Konsum von Methamphetamin, so hoch wie in keinem anderen Land der Welt. Dies richtet verheerende Schäden an, die sich durch die gesamte Gesellschaft ziehen.
Clint Sims, ein Kommandant der Australian Border Force, zeigt sich trotz der niederschmetternden Statistik zuversichtlich im Kampf gegen das starke Nervengift und sagte: "[...] während diese kriminellen Syndikate unerbittlich in ihren Aktivitäten sind, sind wir es auch."
Titelfoto: Bildmontage: Australian Federal Police//Australian Federal Police//Australian Federal Police