Krasser Fund auf dem Meer: Behörden stoppen verstecktes "Narco-U-Boot"
Portugal - Die portugiesischen Behörden haben ihr erstes schwer beladenes "Narco-U-Boot" erfolgreich beschlagnahmen können. An Bord befanden sich ganze 6,6 Tonnen Kokain für den europäischen Markt.

"Narco-U-Boote" sind spezielle Boote, die in Südamerika gebaut werden, um illegale Substanzen über den Atlantik zu bringen, wie Portugal Resident berichtet.
Eigentlich handelt es sich nicht direkt um U-Boote, sondern viel eher um blau angestrichene Halbtaucher, die weniger als einen Meter über die Wasseroberfläche hinausragen. Mit ihrer Tarnung sind sie für Flugzeuge oder Satellitensysteme nur schwierig zu entdecken.
Berichten zufolge kam das Boot aus dem brasilianischen Amazonas-Delta. Neben den 6,6 Tonnen Kokain befanden sich drei Brasilianer, ein Spanier und ein Kolumbianer an Bord.
Das Ziel war die portugiesische Küste, wo verschiedene "Narco Launches" bereits auf die Ankunft warten sollten - dabei handelt es sich um Schnellbote, die die Drogen dann an verschiedene Orte verteilen.

Das beschlagnahmte Kokain hätte eine große Summe eingebracht
Das Boot war etwas mehr als 900 Kilometer vor der Küste der Azoren aufgeflogen. Die Behörden mussten schnell handeln, denn bei einer drohenden Entdeckung werden die Kurierschiffe von den Kriminellen oftmals einfach versenkt.
Schließlich gelang es ihnen aber, die Schmuggler rechtzeitig zu erreichen. Die fünf Verdächtigen müssen sich nun in Lissabon vor Gericht verantworten.
Luís Neves, Chef der Polícia Judiciária, nannte die Entdeckung einen "bitteren Schlag für die kriminellen Organisationen" - immerhin hätte das sichergestellte Kokain rund 300 Millionen Euro eingebracht.
Titelfoto: RUI SOARES/AFP