Nordfrankreich: Mehr als zwei Tonnen Kokain an Strände gespült

Cherbourg (Frankreich) - Für gewöhnlich müssen französische Drogenfahnder nach Rauschgift suchen, im aktuellen Fall bekamen die Behörden jedoch die Betäubungsmittel direkt vor die Füße gespült.

Die französischen Behörden kämpfen schon lange gegen Kokain-Schmuggel. (Symbolbild)
Die französischen Behörden kämpfen schon lange gegen Kokain-Schmuggel. (Symbolbild)  © Fotomontage: dpa/PA Wire/Stefan Rousseau//dpa/Peter Kneffel

Wie "Ouest France" berichtet, wurden auf der Halbinsel nahe Cherbourg in Nordfrankreich am gestrigen Mittwoch zwei volle Säcke mit 1,5 Tonnen Kokain entdeckt. Es handelt sich um das zweite herrenlose Koks-Treibgut innerhalb kurzer Zeit.

Kurz nach der Entdeckung suchte die Marine mit einem Helikopter weitere Pakete der illegalen Substanz - allerdings ohne Erfolg.

Die Polizisten planten daraufhin zusammen mit den britischen Kollegen weitere Kontrollen und leiteten Ermittlungen ein. Zur Herkunft der Drogen wurden keine weiteren Angaben gemacht. Es kann nur spekuliert werden, wer die heiße Ware verloren hat.

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Naheliegend ist jedoch, dass eine Sendung des weißen Pulvers von einem Schmuggelschiff versehentlich ins Meer fiel.

Bereits am 26. Februar stellten Beamte rund 850 Kilogramm der Substanz an einem Strand in der Region sicher.

Immer wieder tauchen in Nordfrankreich größere Mengen Kokain auf, für gewöhnlich jedoch nicht an den sandigen Ufern.

Vor allem Häfen wie Calais und Dunkerque gelten in der Gegend als Hauptumschlagsplatz für Koks.

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Der französische Innenminister Gérald Darmanin (40) bleibt besorgt.
Der französische Innenminister Gérald Darmanin (40) bleibt besorgt.  © dpa/Christophe Gateau

Im Jahr 2022 beschlagnahmten französische Behörden laut einem Bericht über Drogenbekämpfung mit insgesamt mehr als 150 Tonnen so viele Drogen wie noch nie zuvor in der Geschichte des Landes.

Den Fahndern gingen insgesamt 128,6 Tonnen Cannabis und 27,7 Tonnen Kokain ins Netz.

Laut dem französischen Innenminister Gérald Darmanin (40) kommt das meiste Koks über den Seeweg und aus den karibischen Inseln oder Französisch-Guayana ins Land.

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Der Politiker warnte zudem, dass die bisherigen Funde nur der Anfang von viel weitreichenderen Problemen sind.

"Mit dem Drogenhandel und -konsum kommen Unsicherheit, Kriminalität, organisiertes Verbrechen, schmutziges Geld, Terrorismus, Prostitution und Kinderpornografie", sagte der 40-Jährige.

Der Rekordumschlagplatz des weißen Betäubungsmittels in Europa bleibt allerdings Antwerpen. Behörden meldeten im letzten Jahr, dass alleine in der belgischen Stadt 110 Tonnen Kokain sichergestellt wurden.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/PA Wire/Stefan Rousseau//dpa/Peter Kneffel

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