Lieferdienst für Drogen: Uber Eats liefert Cannabis in Toronto bis an die Haustür

Toronto - In der kanadischen Stadt Toronto ist am heutigen Montag ein Pilotprojekt gestartet. Denn ab sofort können sich Kanadier über den Lieferdienst "Uber Eats" Cannabis wie eine Pizza liefern lassen.

Uber Eats verkündete die Erweiterung seines Geschäftsmodells am gestrigen Sonntag. (Symbolbild)
Uber Eats verkündete die Erweiterung seines Geschäftsmodells am gestrigen Sonntag. (Symbolbild)  © Bildmontage: 123rf/mrorange002 ,123rf/Ilcv2

"Uber Eats" ermöglicht damit den Traum jedes Cannabiskonsumenten: Gleichzeitig Marihuana und Essen zu bestellen.

Jeder Anwohner ab 19-Jahren in Toronto kann jetzt Cannabis bestellen. Nach Eintreffen des Kuriers wird lediglich überprüft, ob derjenige wirklich das Mindestalter hat und nüchtern ist, berichtet CBC Toronto.

Durch die Partnerschaft mit dem online Cannabis-Vertrieb "Leafy" wollen der Lieferdienst den illegalen Drogenhandel bekämpfen.

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Dieser soll vor allem für die Absatzprobleme legaler Vertriebe verantwortlich sein, denn Cannabis ist bereits seit vier Jahren in Kanada legal.

"In erster Linie sehen wir dies als einen entscheidenden Beitrag zur Abschreckung von eingeschränktem Fahren, und zweitens ist dies nur eine weitere Initiative, die dazu beitragen kann, den illegalen Drogenmarkt zu bekämpfen, der heute immer noch mehr als 40 Prozent der Cannabis-Verkäufe in Ontario ausmacht", zitierte CBC Toronto die Managerin von Uber Eats - Lola Kassim - in Kanada.

Die Erweiterung des Lieferdienstes ist erst seit einer Gesetzesänderung am Anfang der Pandemie möglich.

Denn als die Provinz Ontario in Kanada aufgrund von Covid-19 Cannabis-Läden schließen musste, ermöglichte sie die Lieferungen der Droge.

Cannabisvertriebe wollen durch "Uber Eats" ihre Gewinne erhöhen

57 Prozent des Cannabis-Geschäftes in Ontario ist inzwischen legal. (Symbolbild)
57 Prozent des Cannabis-Geschäftes in Ontario ist inzwischen legal. (Symbolbild)  © FADEL SENNA / AFP

Bis jetzt hat sich "Uber Eats" noch nicht dazu geäußert, wie hoch der eigene Gewinn pro Verkauf sein wird. Da das Unternehmen bei Essensbestellungen 20-30 Prozent des Verkaufspreises kassiert, wird es nicht unbedingt weniger sein.

Denn der Lieferdienst vereinfacht nur die Bestellung, weil die Gesetzeslage es verbietet, dass unlizenziertes Personal die Droge liefert.

Einzelne Läden nutzen also über "Leafy" nur die Software von "Uber Eats" um Bestellungen entgegenzunehmen. Sie müssen selbst lizenzierte Verkäufer zu Fahrern schulen, die die Ware ausliefern.

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"Wir sind ein kleines Unternehmen und eigentlich wollten wir nur helfen, Cannabis einer größeren Anzahl von Menschen zugänglich zu machen", zitiert CBC Toronto, die Mitbesitzerin des Cannabis-Vertriebs "Hidden Leafs".

Viele kleinere Unternehmen die Marihuana verkaufen, erhoffen sich also durch die Partnerschaft mit dem Lieferdienst und "Leafy" ihren Kundenstamm zu erweitern.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/mrorange002 ,123rf/Ilcv2

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