Lachgas-Probleme immer schlimmer: Partydroge breitet sich rasend schnell aus!

Köln/Frankfurt a. Main - Die bei Jugendlichen offenbar immer beliebter werdende Party-Droge Lachgas ist in Deutschland auf dem Vormarsch. In einer Reportage des ZDF berichteten Betroffene jetzt von der gefährlichen Wirkung der völlig legal im freien Verkauf erhältlichen Kartuschen - und den Folgen.

Jonathan aus Aschaffenburg war lange von der Party-Droge Lachgas abhängig. Heute ist er clean und warnt vor den gesundheitlichen Folgen des frei erhältlichen Narkosemittels.  © ZDF/Christl Pullmann

Einer von ihnen ist Jonathan Schyns aus Aschaffenburg. Der junge Mann ist mittlerweile von der Droge weggekommen, gestand aber, dass er schon als Minderjähriger gemeinsam mit Gleichaltrigen Lachgas konsumiert hat - und abhängig wurde.

"Man muss dann bei den ersten Malen heftig lachen, wirkt benommen, hat ein Flimmern auf den Augen", berichtete Jonathan von den Anfängen seines Konsums.

Doch Mediziner warnen davon, dass der regelmäßige Konsum von Lachgas zu einem gefährlichen Sauerstoffmangel im Gehirn führt und das langfristig schlimme neurologische Erkrankungen zur Folge haben kann.

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Professor Dr. Volker Limmroth vom Uniklinikum Köln erzählte davon, dass zunehmend junge Patienten auch stationär wegen einer Überdosis oder dem regelmäßigen Einnehmen von Lachgas behandelt werden müssen. "Wir haben Patienten, die deswegen manchmal nicht mehr laufen können", so der Arzt.

Trotzdem ist die Party-Droge in Kartuschen weiterhin im freien Verkauf erhältlich. Es gibt in Deutschland dafür weder eine Altersbeschränkung, noch sonstige Auflagen. Teilweise wird Lachgas als Aufputschmittel an Kiosken in Party-Vierteln verkauft. So wie beispielsweise in Frankfurt am Main oder auch in Köln.

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Mit schicken Verpackungen und Namen wie "Exotic Whip" versuchen Hersteller solcher Lachgas-Kartuschen, junges Publikum anzulocken.  © Boris Roessler/dpa

Laut dem LKA habe sich die Zahl der registrierten Lachgas-Missbrauchs-Fälle in NRW binnen eines Jahres von 68 auf 215 mehr als verdreifacht. In Köln erlebten die ZDF-Reporter, wie Jugendliche mitten auf der Straße das Lachgas über Ballons eingenommen haben.

An solchen Bildern werde sich so schnell auch nichts ändern, glaubt Professor Limmroth. Es sei denn, die Politik begreife, dass so etwas nicht in den freien Verkauf gehört.

"Es ist nach wie vor ein Narkosemittel, das auch im medizinischen Bereich verwendet wird. Auf der Straße hat Lachgas nichts verloren", warb der Neurologe für ein baldiges Verbot des Mittels.

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Die ganze Doku "Lachgas - Legal, aber gefährlich" könnt ihr am Sonntag, 27.10, um 18 Uhr im ZDF oder schon jetzt online in der ZDF-Mediathek ansehen.

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