Hirnblutungen, Wahnvorstellungen: Warnung nach Fund von 15 Kilogramm "Blue Punisher"-Ecstasy
Wiesbaden - Keine zwei Wochen ist es her, da sorgte der Fund von mehr als 15 Kilogramm der als Killer-Droge berüchtigten Ecstasy-Variante "Blue Punisher" in Südhessen für bundesweites Aufsehen. Auch wegen dieses spektakulären Drogen-Funds wandte sich die Polizei am heutigen Mittwoch mit einer eindringlichen Warnung an die Öffentlichkeit.
Die blau gefärbten Ecstasy-Pillen, die in Deutschland mit Todesfällen in Verbindung gebracht werden, seien nicht die einzige gefährliche Ecstasy-Variante, teilte das Hessisches Landeskriminalamt in Wiesbaden mit.
Hinzu käme, dass die Hersteller dieser generell illegalen Droge auch oft die Bekanntheit einzelner Varianten wie etwa "Blue Punisher" nutzten, um zwar gleich aussehende Pillen herzustellen, die dann aber einen jeweils völlig anderen Wirkstoff-Gehalt aufwiesen.
Generell gelte, dass bei Ecstasy-Pillen der Anteil des Hauptwirkstoffs MDMA oft variiere und mitunter mit anderen Wirkstoffen vermengt werde, die eine Gesundheitsgefährdung darstellen könnten.
Für die Konsumenten sei jedoch in der Regel nicht ersichtlich, wie die Zusammensetzung einer einzelnen Pille beschaffen sei. Daher gehe "von Ecstasy - nicht nur von der Variante "Blue Punisher" - potenziell eine hohe Gefahr aus", unterstrich ein Polizeisprecher.
Polizeisprecher zu Ecstasy: "Weitere Nebenwirkungen sind Ängste und Wahnvorstellungen"
Die Einnahme dieser Droge könne zu Bluthochdruck, beschleunigtem Puls und Herzrhythmusstörungen führen. Die Körpertemperatur steige an, was Austrocknung und Hitzschlag zur Folge haben könnte.
"Weitere Nebenwirkungen sind Ängste und Wahnvorstellungen, Krämpfe und Appetitlosigkeit, Organschäden, Kreislaufzusammenbrüche und Hirnblutungen", zählte der Sprecher auf.
Die Ermittler wenden sich daher ausdrücklich an Eltern und andere Erziehungsberechtigte und bitten diese, mit ihren Kindern über die möglichen gesundheitlichen Gefahren der Droge Ecstasy zu sprechen.
Ebenso verwies das Hessisches Landeskriminalamt auf die bundesweite Sucht- und Drogen-Hotline der Bundesregierung, die unter der Telefonnummer 01806313031 erreichbar ist.
Titelfoto: Polizeipräsidium Südhessen