Drogenbestellung per Telegram: Ehepaar aus Sachsen angeklagt
Von Angelika Resenhoeft und Sarah Fuchs
Bamberg/Freiberg - Ein Ehepaar aus Sachsen soll nach Bestellung per Kurznachricht europaweit Drogen verschickt haben. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern kam dem Duo auf die Spur. Nun entscheidet das Landgericht Bamberg über die Zulassung der Anklage.

Die beiden Angeklagten, ein 34-jähriger Mann sowie seine drei Jahre ältere Frau, sollen im Zeitraum von November 2023 bis September 2024 Drogen über den Telegram-Kanal "Tina's Ice Laden" angeboten und verkauft haben.
Offenbar wurden unter anderem mehr als 12 Kilogramm Methamphetamin, über 14 Kilo Amphetamin, rund 11.000 Ecstasy-Tabletten und 150 LSD-Trips vertrieben.
Woher das Ehepaar die Drogen erhalten haben, teilte die Behörde zunächst nicht mit.
Die Kunden sollen entweder mit einer Kryptowährung oder durch die Übersendung von Bargeld gezahlt haben. Insgesamt soll das Paar dabei mindestens 500.000 Euro eingenommen haben.
Laut den Ermittlern habe der Mann als Haupttäter den Shop betrieben. Der Ehefrau wird lediglich vorgeworfen, beim Versand geholfen zu haben.
Tatverdächtiger weiterhin in Untersuchungshaft

Bereits im vergangenen September durchsuchten Polizisten im Zusammenhang mit einem bei der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) geführten Ermittlungsverfahren die Wohn- und Geschäftsräume des Paares in Freiberg. Auch ein Spürhund kam dabei zum Einsatz.
Dabei wurden Drogen, unter anderem Crystal Meth und vier Kilogramm Amphetamine, sowie eine geladene Schreckschusspistole gefunden.
Das Paar wurde bei dem Einsatz festgenommen. Aufgrund von gegen sie ergangene Haftbefehle kamen sie daraufhin in Untersuchungshaft.
Dem Deutschen wird unter anderem der bewaffnete Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen. Er sitzt weiterhin in Untersuchungshaft.
Seine Ehefrau hingegen ist nur wegen Beihilfe angeklagt. Der Haftbefehl gegen die Deutsche wurde laut Behörde Ende November 2024 gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Titelfoto: Marcel Schlenkrich