Drei Drogentote in zwei Tagen: Ist in Cham ein gefährlicher Rauschgiftcocktail im Umlauf?

Von Ute Wessels

Cham - Nachdem in Cham binnen zwei Tagen drei Menschen mutmaßlich wegen ihres Drogenkonsums ums Leben gekommen sind, prüft die Kripo mögliche Zusammenhänge und rät zur Vorsicht.

Die sichergestellten Drogen werden nun untersucht. (Symbolbild)
Die sichergestellten Drogen werden nun untersucht. (Symbolbild)  © Christian Charisius/dpa

Innerhalb von zwei Tagen sind in Cham die Leichen von zwei Männern und einer Frau entdeckt worden, die mutmaßlich Rauschgift konsumiert hatten, wie die Polizei mitteilte.

Am Mittwoch seien in einer Wohnung ein 24 Jahre alter Mann - der dort seinen Wohnsitz hatte - und eine 20-jährige Frau tot gefunden worden. Die Frau stammte aus dem Landkreis Cham. Ein Bekannter habe die beiden entdeckt, sagte ein Polizeisprecher.

Nach ersten Erkenntnissen starben beide vermutlich an den Folgen einer Drogenintoxikation. Die Polizei habe bei der Staatsanwaltschaft Regensburg eine Obduktion zur Klärung der Todesursache beantragt. In der Wohnung seien Betäubungsmittel sichergestellt worden, die nun mittels Substanzgutachten analysiert würden.

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Bereits am Dienstag sei gegen 6 Uhr ein 33-jähriger Mann leblos auf dem Gelände einer Tankstelle in Cham entdeckt worden, teilte die Polizei mit. Auch hier gebe es Anzeichen auf eine Drogenintoxikation. Eine Obduktion soll erfolgen.

Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat in allen Fällen die Ermittlungen übernommen und prüft mögliche Zusammenhänge.

Alle drei Toten wegen Drogen polizeilich bekannt

Die Polizei rät nach den Todesfällen zu besonderer Vorsicht. (Symbolbild)
Die Polizei rät nach den Todesfällen zu besonderer Vorsicht. (Symbolbild)  © Stefan Puchner/dpa

Die drei Personen seien im Zusammenhang mit Betäubungsmitteldelikten schon zuvor polizeilich bekannt gewesen.

Die Polizei rät nun allgemein zu besonderer Vorsicht: Zwar lägen bislang keine Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Betäubungsmittel vor, jedoch könne nicht ausgeschlossen werden, dass im Umlauf befindliche Substanzen verunreinigt oder mit unerwartet starken Wirkstoffen versetzt sind.

Zudem wies die Polizei darauf hin, Betäubungsmittel nicht mit anderen Drogen oder sonstigen Substanzen zu vermischen, "da die Wirkungen solcher Rauschgiftcocktails unberechenbar sind".

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Und weiter: "Neben der grundsätzlichen Strafbarkeit wird, auch in Anbetracht der hohen Gesundheitsgefahr, dringend davon abgeraten, illegale Betäubungsmittel zu konsumieren."

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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