Von Wolf von Dewitz
Bonn - Der Tarifvertrag für die Postboten und Paketzusteller des Bonner Konzerns DHL läuft zum Jahresende aus. Nun fordert die Gewerkschaft Verdi mehr Gehalt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Insgesamt sieben Prozent mehr Geld sollen die Postboten und Paketzusteller im Monat erhalten. Eine entsprechende Forderung beschloss die Tarifkommission von Verdi am Dienstag, die sich zudem für drei zusätzliche Urlaubstage aussprach.
"Durch steigende Paketmengen und -gewichte brauchen unsere Mitglieder weitere Entlastung durch zusätzliche Freizeit", sagte Verdi-Vizechefin Andrea Kocsis.
Den besonders hohen Krankenstand in der Firma wertete sie als Beleg für den Bedarf nach mehr Freizeit, damit sich die Beschäftigten erholen können. Es geht um rund 170.000 Tarifbeschäftigte der Post im Inland.
Die Forderung nach mehr Geld begründete Kocsis mit hohen Alltagskosten, außerdem sei der Lohn von den meisten Postlern niedriger als das mittlere Einkommen in Deutschland.
Post-Management reagiert zurückhaltend auf Gewerkschafts-Forderung
Das Management des Unternehmens reagiert zurückhaltend auf die Verdi-Forderung. "In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bei gleichzeitig niedriger Inflation steht für uns als Arbeitgeber die Beschäftigungssicherung an erster Stelle", heißt es in einem Statement der Firma.
Dies könne allerdings nur mit einer Balance zwischen Lohnsteigerungen und wirtschaftlicher Tragfähigkeit gewährleistet werden. In diesem Jahr seien die Entgelte der Tarifbeschäftigten zudem bereits um durchschnittlich 11,5 Prozent gestiegen.