Kunden brauchen diese Woche Geduld: Warnstreiks bei der Deutschen Post und DHL!
Von Wolf von Dewitz
Berlin - Wer am Mittwoch ein Paket von DHL erwartet, könnte sich etwas in Geduld üben müssen, denn möglicherweise kommt es erst später an. Grund dafür sind nächtliche Arbeitsniederlegungen in Paketzentren.
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Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post setzt Verdi erneut auf Warnstreiks. Die Beschäftigten in bundesweit allen Paketzentren des Bonner Logistikers seien in den Spät- und Nachtschichten bis Mittwochmorgen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, teilte die Gewerkschaft am frühen Abend in Berlin mit.
Damit möchte die Verdi den Druck auf die Arbeitgeber verstärken, damit diese einer deutlich höheren Bezahlung zustimmen. Ein Firmensprecher sagte, die Auswirkungen für die Kunden seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar.
Die Dienstleister fordern sieben Prozent höhere Entgelte in einem nur zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde.
Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere zwei Prozent.
Post-Sprecher hält Warnstreiks für "unnötig"

Außerdem pocht Verdi auf drei Extra-Urlaubstage, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen.
Die Post wiederum bietet nur einen Extra-Urlaubstag für die Beschäftigte an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.
Die Situation in den Tarifverhandlungen wirkt festgefahren, die drei bisherigen Runden brachten kein Ergebnis. Für Montag ist die vierte Runde geplant.
Der Post-Sprecher äußerte sein Unverständnis. "Der Aufruf zu weiteren Warnstreiks ist unnötig und geht zulasten unserer Kunden."
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa