Ein Automat, alle Pakete: DHL geht neue Wege und setzt auf OneStopBox
Bonn - Beim Versenden oder Abholen ihrer Pakete können Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher künftig stärker auf Automaten zurückgreifen, die rund um die Uhr verfügbar sind.
Nachdem DHL bereits mehr als 13.000 Packstationen hat und diese Zahl perspektivisch auf 15.000 erhöhen will, soll separat hierzu eine neu gegründete DHL-Tochterfirma für zusätzliches Angebot sorgen.
Die Gründung der Tochterfirma gab der Bonner Logistiker am Montag bekannt. Die neuen Automaten, von denen es bisher nur Prototypen gibt, heißen OneStopBox. Von ihnen sollen dieses Jahr 100 aufgestellt werden, nächstes Jahr 2000 und in den Jahren danach jeweils mehrere Tausend.
Im Gegensatz zu Packstationen, in denen nur DHL Pakete liefert, soll OneStopBox anbieteroffen sein, also auch nutzbar von Wettbewerbern des Marktführers.
Dadurch sollen es Verbraucher einfacher haben: Sie können Pakete von verschiedenen Paketdienstleistern an einem Standort abholen, anstatt zu unterschiedlichen Orten fahren zu müssen.
Neu ist das Konzept nicht
In den OneStopBox-Metallfächern sollen zudem auch Einzelhändler ihre Ware lagern können, damit Kunden sie nach Ladenschluss abholen können.
In der Paketbranche spricht man von "White Label"-Automaten, die unauffällig aussehen und keine Markenfarbe einer Firma haben. Die OneStopBoxen, von denen es bisher nur Prototypen gibt, sind weiß.
Neu ist das Konzept nicht: Seit Ende 2022 ist die österreichische Firma myflexbox in Deutschland mit Paketautomaten präsent, inzwischen sind es knapp 200. Zum Jahresende sollen es bis zu 700 sein.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa