DHL in der Krise? Briefgeschäft der Post bricht weiter ein - Hoffnung auf Gesetzesreform!

Bonn - Während das Briefgeschäft des Post-Konzerns DHL weiter an Bedeutung verliert, wird das vom Online-Handel getriebene Paketvolumen größer.

Im ersten Quartal 2024 sei die beförderte Briefmenge um 6,6 Prozent auf rund 3,3 Milliarden gesunken.
Im ersten Quartal 2024 sei die beförderte Briefmenge um 6,6 Prozent auf rund 3,3 Milliarden gesunken.  © Thomas Banneyer/dpa

Im ersten Quartal 2024 sei die beförderte Briefmenge um 6,6 Prozent auf rund 3,3 Milliarden gesunken, teilte der Logistikkonzern am Dienstag in Bonn mit. Das Paketvolumen sei hingegen um 4,4 Prozent auf 424 Millionen gestiegen.

Grund für den fortschreitenden Bedeutungsverlust von Briefen ist das Digitalzeitalter, in dem die Kommunikation über das Internet den früher üblichen Schriftverkehr auf Papier schrittweise ersetzt.

Vor Corona lag das Minus bei den Briefmengen noch bei zwei bis drei Prozent, inzwischen sind es Quartal für Quartal etwa sechs Prozent Minus. Man müsse sich darauf einstellen, dass es auch künftig Rückgänge im mittleren einstelligen Prozentbereich geben werde, sagte Finanzvorständin Melanie Kreis (53).

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In dem global tätigen Unternehmen, das sich im vergangenen Jahr von seinem Firmennamen Deutsche Post DHL verabschiedet hat und seither nur noch DHL heißt, ist das nationale Stammgeschäft eher ein Sorgenkind.

Die anderen Geschäfte im Ausland - ob Express-Zustellungen, Frachtdienste oder andere Logistik-Dienstleistungen - sind lukrativer. DHL hat weltweit 594.000 Beschäftigte, davon 187.000 im nationalen Post-&-Paket-Bereich.

Postgesetz-Reform soll den gelben Riesen in zentralen Punkten entlasten

Melanie Kreis (53) ist seit 2014 Mitglied des Vorstands der Deutschen Post AG und zuständig für Finanzen.
Melanie Kreis (53) ist seit 2014 Mitglied des Vorstands der Deutschen Post AG und zuständig für Finanzen.  © Thomas Banneyer/dpa

Zwar laufen die Geschäfte insgesamt wieder profitabler, dennoch äußerte sich Finanzchefin Kreis zurückhaltend.

Ein Problem seien die hohen Investitionen, die nötig seien, um den Strukturwandel - also den Wandel von Briefen zu Paketen - zu meistern und im Klimaschutz voranzukommen.

Dafür würde das angepeilte Jahres-EBIT von 800 Millionen bei Post & Paket Deutschland nicht ausreichen. "Wir müssen hier ganz klar über die Milliarde kommen." Das wiederum würde Spielraum geben, um in Deutschland investieren zu können.

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Der DHL-Vorstand hofft auf die geplante Postgesetz-Reform, die den gelben Riesen in zentralen Punkten entlasten soll, etwa indem er weniger Zeitdruck hat bei der Beförderung von Briefen.

Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa

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