Zug-Ausfälle in NRW: Warum es auch nach dem Streik nicht viel besser wird
Bonn/Recklinghausen – Für Bahnreisende in Nordrhein-Westfalen ist von diesem Sonntag (10. Dezember) an mal wieder besonders viel Geduld gefragt.
Im Rheinland und im Ruhrgebiet gibt es wegen Bauarbeiten Zugverspätungen und Halteausfälle, wie die Deutsche Bahn im Vorfeld mitteilte. Zuvor hatte überdies die Lokführergewerkschaft GDL einen bundesweiten Warnstreik angekündigt, der bis Freitagabend dauern sollte.
Im Großraum Köln baut die DB mit großem Aufwand ein elektronisches Stellwerk. Vom 10. bis zum 15. Dezember starten und enden die Züge der ICE-Sprinterlinie Bonn–Köln–Berlin sowie der ICE-Linie Koblenz/Bonn–Köln–Hannover–Berlin deshalb bereits in Köln; der Halt am Bonner Hauptbahnhof entfällt.
Planmäßig in Koblenz startende Züge werden über die rechte Rheinseite umgeleitet und halten nicht in Bonn und Köln Hauptbahnhof, sondern ersatzweise in Köln Messe/Deutz.
Vom 15. bis zum 29. Dezember werden unter anderem Fernzüge aus Köln in Richtung Düsseldorf über Neuss umgeleitet - ohne Halt am Düsseldorfer Flughafen.
Im Regionalverkehr kommt es zwischen dem 10. und 29. Dezember auf zahlreichen Strecken zu Teilausfällen. Betroffen sind unter anderem die Linien RE5, RB26, RB48 und RB30.
Deutsche Bahn führt neuen Fahrplan für Fernverkehr ein
Im Ruhrgebiet führen Bauarbeiten an zwei Eisenbahnbrücken über die Autobahn 42 zu Gleissperrungen zwischen Wanne-Eickel und Recklinghausen-Süd, die bis Mitte April 2024 dauern sollen. Die Folge sind gravierende Einschränkungen im Bahnverkehr.
So fällt die RE2 zwischen Essen und Düsseldorf aus, die RE41 entfällt zwischen Haltern am See und Bochum, die RB46 zwischen Bochum und Gelsenkirchen. Auch im Fernverkehr sind in dieser Zeit laut DB "Umleitungen, Fahrzeitverlängerungen sowie Haltausfälle unvermeidlich".
Ab diesem Sonntag gilt im Fernverkehr der Bahn ein neuer Fahrplan. Die DB verspricht Verbesserungen für die wichtige Strecke zwischen Berlin und NRW. So soll es eine neue ICE-Linie Berlin-Wuppertal-Köln/Bonn geben.
Auf bisherigen Linien sind teilweise zusätzliche Fahrten und weniger Zwischenstopps geplant.
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa