Von Dresden nach Prag mit dem Zug in nur einer Stunde! Neue Details zum Erzgebirgstunnel
Dresden - Die Deutsche Bahn will die Vorplanungen für den Erzgebirgstunnel auf der Neubaustrecke Dresden-Prag bis 2025 abschließen.
Dann solle feststehen, welche der beiden möglichen Tunnelvarianten den Vorzug erhalten soll, sagte Kay Müller, Projektleiter der DB Netz AG am Dienstag.
Der Tunnel wird gemeinsam mit dem tschechischen Eisenbahninfrastruktur-Unternehmen SZ geplant. Im Jahr 2025 soll ein deutsch-tschechischer Staatsvertrag das Projekt besiegeln.
Zur Auswahl für den Tunnel stehen zwei Varianten: Ein sogenannter Volltunnel von Heidenau bis Tschechien von 30 Kilometern Länge und ein 26 Kilometer langer Teiltunnel, der erst ab Pirna durch das Osterzgebirge führt. Beide Varianten würden gleichwertig untersucht, betonte Müller.
Derzeit laufen im Erzgebirge Bohrungen, um die Geologie zu erkunden. Außerdem werden Umweltauswirkungen geprüft.
Zu den Kosten der beiden Varianten könne er derzeit noch keine Angaben machen, sagte Müller.
Nur noch eine Stunde Fahrzeit zwischen Prag und Dresden! Aber wann?
In Tschechien soll die Neubaustrecke in das entstehende Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden worden. Dort sind zwei weitere Streckenabschnitte von Usti nad Labem (Aussig) nach Litomerice (Leitmeritz) und von dort weiter nach Prag in der Planung.
Die Fahrzeit im Personenverkehr zwischen Prag und Dresden soll so von derzeit zweieinhalb Stunden auf eine knappe Stunde sinken.
Die Züge sollen je nach Streckenabschnitt mit Höchstgeschwindigkeiten zwischen 200 und 320 Kilometern pro Stunde unterwegs sein.
Wann mit dem Bau des Erzgebirgstunnels begonnen werden kann, lasse sich derzeit noch nicht sagen.
Dementsprechend ist auch noch völlig offen, wann die komplette Neubaustrecke in Betrieb gehen wird.
Titelfoto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB