Verrückter Vorschlag: Linke will neue Bahngesellschaft gründen!
Berlin - Eine "Europäische Bahn" anstelle der Deutschen Bahn? Diesen Plan verfolgt zumindest die Linkspartei und setzt sich für die Gründung einer neuen Bahn-Gesellschaft ein.
"Wir setzen uns für die Gründung der 'United Railways of Europe' ein", schreiben der Parteivorsitzende Martin Schirdewan (48), der Europawahlkandidat Martin Günther (42) sowie linke Vertreter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in ihrer gemeinsamen Mitteilung vom Montag.
Diese neu gegründete Bahngesellschaft soll nach Vorstellung der Linken künftig den Zugverkehr in Europa organisieren: "Mit koordinierten Fahrplänen, einer gemeinsamen Buchungsplattform, besseren grenzüberschreitenden Fahrgastrechten. Und vor allem: Mit mehr Verbindungen quer durch Europa."
In der Linken-Vision sehe es spätestens im Jahr 2035 dann so aus, dass jede europäische Großstadt stündlich angefahren werden könne - zu geringen Kosten: "Statt den Flugverkehr zu subventionieren, sollen die Preise für Bahnreisen in Europa gesenkt werden. So wird die Bahn eine echte Alternative zum Fliegen."
Diese Forderungen stünden dabei vor dem Hintergrund der schlechten Zustände bei der Deutschen Bahn. Die Linke - sowie viele weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - klagen dabei über "marode Schienen" und "verspätete Züge". Mit einer "Investitionsoffensive" solle die Lage deutlich verbessert werden.
Die "United Railways of Europe" sind dabei Teil eines linken sieben-Punkte-Plans, in dem sich für eine "Bahn für alle statt Profite für wenige" eingesetzt werde.
Titelfoto: Bodo Marks/dpa