Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und GDL: Streik an Weihnachten? – "Zeit des Friedens"
Berlin - Im Tarifstreit zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn hofft Verkehrsminister Volker Wissing (53, FDP) auf eine Weihnachtszeit ohne Streiks.
"Weihnachten gilt als die Zeit des Friedens – darüber sollten sich alle Tarifparteien Gedanken machen", sagte Wissing den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Gerade an Weihnachten wollten die Menschen ihre Verwandten und Freunde besuchen. Daher könne er nur "an alle Tarifparteien appellieren, sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst zu sein und mögliche Maßnahmen so zu gestalten, dass Menschen nicht darunter leiden müssen".
Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL hatten am Donnerstag begonnen und sollen in der neuen Woche fortgesetzt werden. Auch darüber hinaus gibt es bereits Verhandlungstermine.
Die Bahn legte ein Angebot über elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten vor. Die von der Gewerkschaftsseite geforderte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich bezeichnete sie hingegen als nicht umsetzbar.
GDL-Chef Claus Weselsky (64) hat mehrfach Streiks in Aussicht gestellt. Zugleich deutete er an, dass die Weihnachtstage davon ausgenommen sein könnten. Menschen sollten in "die Historie" schauen, wann die Gewerkschaft zuletzt an Weihnachten gestreikt habe. "Sie werden nicht fündig werden."
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa