Tarifstreit mit der Bahn festgefahren? Politiker fordert neue Verhandlungs-Führer

Berlin - Im festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GdL hat sich die Union für einen Austausch der Verhandlungsführer ausgesprochen.

Ulrich Lange (54, CSU) wünscht sich neue Verhandlungsführer im Bahn-Tarifstreit.
Ulrich Lange (54, CSU) wünscht sich neue Verhandlungsführer im Bahn-Tarifstreit.  © dpa/Kay Nietfeld

"Die Herren Seiler und Weselsky haben sich dermaßen verhakt, dass sie den Weg frei machen müssen für neue Verhandlungsführer im Tarifstreit", sagte der Vizechef der Unionsfraktion im Bundestag, Ulrich Lange (54, CSU), der Bild am Sonntag. Das "Tarif-Theater" bei dem Unternehmen müsse enden.

"Hier tragen zwei Streithähne offenbar auch eine persönliche Fehde aus und die Bahn-Kunden müssen es ausbaden", fügte Lange mit Blick auf den GdL-Vorsitzenden Claus Weselsky (65) und Bahn-Personalvorstand Martin Seiler (60) hinzu.

Am heutigen Sonntag um 18 Uhr läuft eine Frist ab, die die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) der Deutschen Bahn am Freitag setzte. Nach eigenen Angaben wäre sie ab Montag zu neuerlichen Verhandlungen bereit, falls das Unternehmen bis dahin ein schriftliches Angebot vorlegt.

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Zuvor hatte die Bahn die GdL für Montag zu neuen Tarifgesprächen eingeladen. Nach der Fristsetzung durch die GdL teilte die Bahn dann mit, sich "zu gegebener Zeit" äußern zu wollen.

In der laufenden Tarifrunde streikte die GdL bereits fünf Mal, der fünfte Ausstand über 35 Stunden endete erst am Freitagmittag.

Letzter Bahn-Tarif-Vorschlag "nicht annehmbar"?

Der Streit zwischen Bahner Martin Seiler (60, l.) und Gewerkschafter Claus Weselsky (65) scheint festgefahren.
Der Streit zwischen Bahner Martin Seiler (60, l.) und Gewerkschafter Claus Weselsky (65) scheint festgefahren.  © Montage: dpa/Christoph Soeder, dpa/Carsten Koall

In der vergangenen Woche war zuvor eine Verhandlungsrunde gescheitert. In dieser hatten zwei Moderatoren - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (50, CDU) und der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (70, CDU) - beiden Seiten einen Vorschlag vorgelegt, auf dessen Basis weiter verhandelt werden könnte.

Die Bahn hatte die GdL anschließend zur Wiederaufnahme von Verhandlungen auf Basis des Moderatorenvorschlags aufgefordert. Die Gewerkschaft lehnte dies allerdings ab und bezeichnete den Vorschlag als nicht annehmbar.

Die Kernforderung der GdL in der Tarifauseinandersetzung mit der Bahn ist die schrittweise Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.

Titelfoto: Montage: dpa/Christoph Soeder, dpa/Carsten Koall

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