Shitstorm: Deutsche Bahn leistet sich bei Beschwerde von Mutter peinlichen Fehler
München - Die Deutsche Bahn wirbt damit, kundenorientiert und familienfreundlich zu sein. Im Falle einer Beschwerde auf Twitter zeigt ein Mitarbeiter allerdings kein Fingerspitzengefühl und löste damit einen mächtige Shitstorm aus.
Carina Z. ist wütend: Als die Schwangere mit Kleinkind und Kinderwagen in einen Regionalexpress von München nach Nürnberg einsteigen will, bekommt sie keine Hilfe vom Bahn-Personal. "Ein Zug ohne kinderwagengeeignete Einstiege und mit einer (pampigen) Schaffnerin, die lieber Achseln zuckt als einer Schwangeren mit Kleinkind behilflich zu sein", klagt die Mutter auf Twitter ihr Leid.
Der Fall an sich löste schon Kopfschütteln aus, die Antwort eines Bahnmitarbeiters setzte dem Ganzen dann allerdings die Krone auf: "Die Kollegen sind nicht versichert, wenn sie Ihnen den Kinderwagen in den Zug tragen. Deshalb konnte sie auch nicht helfen", lautet die nüchterne Erklärung.
Die Twitter-Community ließ daraufhin ihrer Wut für die Bahn freien Lauf: "Mehr als clever! Das nicht zu versichern! Oder Züge so zu bauen das auch Mütter mit Kindern fahren können! Dafür 5 Sonder-Vollpfostenpunkte", kommentierte ein Nutzer die Antwort der Bahn.
Selbst die Österreich Bundesbahn (ÖBB) kommentierte den Vorfall: "Bei den ÖBB verstehen wir uns als GastgeberInnen. Eine gelungene Fahrt beginnt bereits beim Zustieg und wenn es den KollegInnen möglich ist, unterstützen sie natürlich auch dabei".
Deutsche Bahn muss zurückrudern: Eltern dürfen Bahnmitarbeiter um Hilfe bitten
Hunderte Kommentare und Retweets sammelten sich inzwischen zum Vorfall.
Als könnte es nicht peinlicher werden, musste die Deutsche Bahn dann auch noch zurückrudern: "Wenn DB-Mitarbeiter unseren Reisenden helfen, dann sind sie auch versichert. Unsere Antwort auf Ihren Tweet war bedauerlicherweise falsch", entschuldigt sich ein Bahnmitarbeiter.
Zugreisende mit Kinderwagen oder Rollstuhl dürfen beim Ein- und Aussteigen auf Hilfe des Personals der Deutschen Bahn hoffen.
Auf das Image des Dienstleisters wirft der Fall jedenfalls kein gutes Licht. "Sie sollten jetzt wirklich einmal anfangen, Ihre Kommunikationsabteilung ernst zu nehmen. Stellen Sie begabte & entsprechend ausgebildete Leute an & arbeiten Sie sie richtig ein. Für Marketing dürfen & sollten Ressourcen investiert werden", kommentiert eine Userin.
Die Bahn will den Vorfall nun aufarbeiten und sich bei der Kundin entschuldigen.
Titelfoto: Tobias Hase/dpa/dpa-tmn