Scharfe Kritik an ICE-Kürzung in Dresden: "Schock für Pendler!"
Dresden - Großer Frust bei PRO BAHN! Der Fahrgastverband kritisiert die geplanten Einschränkungen auf der Fernverkehrs-Linie 50 von und nach Dresden scharf. Sie seien ein "Schock für Pendler".

"Dass die Züge künftig nur noch mit einem Zugteil fahren, ist aus Sicht der Fahrgäste nicht akzeptabel", betont Michael Koch, Referent von PRO BAHN Mitteldeutschland. Die ICE-Leistungen zwischen Dresden und Leipzig würde man häufig als überfüllt erleben.
"Mit der Ausmusterung von Zügen ist keine Verkehrswende zu machen", so das klare Statement.
Insbesondere der geplante Wegfall von Spät-ICE 1657 nach Dresden sei ein großer Rückschlag. "Der Verweis auf den mitternächtlichen Regionalzug ist blanker Hohn für Stammpendler. Hier fährt häufig nur ein dreiteiliger Zug, in den sich dann alle Fahrgäste quetschen sollen", zeigt sich Koch verärgert.
Der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbands, Lukas Iffländer (33), ergänzt: "Mit der neuen Verbindung müssen die Fahrgäste eine halbe Stunde früher ab Leipzig fahren, um über Dresden nach Görlitz oder Zittau zu kommen. Gleiches gilt für Fahrten in die Sächsische Schweiz." Dies sei eine "massive Verschlechterung".
Iffländers bitteres Fazit: "Pünktlich zu 35 Jahren Deutsche Einheit hängt die Bahn den Osten ab."
PRO BAHN fordert die DB auf, die wegfallenden Verbindungen weiter anzubieten. "Zudem müssen Kapazitäten gehalten und ausgebaut werden. Nur mit einem Ausbau von Verbindungen können Fahrgäste zum Umstieg auf die Bahn bewegt werden", heißt es.
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