Dresden/Chemnitz/Berlin - Rückschlag für Reisende! Ab dem großen Fahrplanwechsel im Dezember wird die Nahverkehrs-Anerkennung für freigegebene IC- sowie ICE-Züge in Berlin und Brandenburg wohl beendet werden. Ein entsprechender Vertrag ist durch die Deutsche Bahn (DB) gekündigt worden. Nun stellt sich die Frage, ob dies auch Auswirkungen auf die Nutzungsregelungen für das Intercity-Angebot zwischen Dresden und Chemnitz hat.
Doch Falk Ester (56), Sprecher beim zuständigen Verkehrsverbund Mittelsachsen, kann auf TAG24-Anfrage Entwarnung geben: "Der Vertrag zwischen VMS und DB Fernverkehr läuft bis Ende 2028."
Heißt: Die Fernzüge zwischen den zwei sächsischen Großstädten können noch mindestens über drei Jahre mit gültigen Nahverkehrs-Tickets genutzt werden.
Unklar ist dabei, wie es mit dem Deutschlandticket weitergeht. "Es ist aktuell bis Ende 2025 gesichert", so Ester.
Sollte das Angebot fortgeführt werden, hänge dessen Anerkennung im Intercity zwischen Dresden und Chemnitz von der Bewilligung neuer Finanzmittel durch den Freistaat Sachsen ab.
Extrem hohes Fahrgastaufkommen zwischen Elsterwerda und Berlin
Für die Nahverkehrs-Freigabe auf der besonders beliebten Fernverkehrsverbindung Elsterwerda-Berlin hingegen dürfte das Ende zum 14. Dezember erreicht sein.
Grund dafür ist die außergewöhnlich hohe Nachfrage aufgrund des Deutschlandtickets. "Die Züge sind regelmäßig überfüllt", teilte ein DB-Sprecher gegenüber "nd" als Begründung mit.
Eine Fortsetzung der Kooperation mit DB Fernverkehr wäre dem Medienbericht zufolge nur möglich, wenn sich der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) deutlich stärker finanziell beteiligt, wozu es bisher aber keine Bereitschaft gegeben hätte.
Laut Verkehrsminister Detlef Tabbert (64, BSW) müsste Brandenburg eine Verdreifachung der bisherigen Kosten stemmen. "Das ist nicht finanzierbar und in der Preisindikation in keiner Weise nachvollziehbar", so der 64-Jährige. Vonseiten des VBB sollen deshalb nun mögliche Alternativangebote mit Regionalzügen für den Fahrplan 2026 geprüft werden.
Zuletzt war bekannt geworden, dass auf der Intercity-Linie 17 zwischen Chemnitz, Dresden, Berlin und Warnemünde künftig ein anderer Zugtyp zum Einsatz kommt. Die bisher genutzten KISS-Triebwagen sollen verkauft werden.