Wut-Welle gegen Renate Künast! "Deutsche Bahn"-Aufreger geht nach hinten los

Berlin - Zugausfälle, Verspätungen, überfüllte Bahnen, gefrustetes Personal, Sanierungsstau: Mit der Deutschen Bahn haben es Fahrgäste nicht leicht. Das sieht auch Grünen-Politikerin Renate Künast (68) so. Doch mit ihrem Unmut zur empfundenen Servicewüste entfachte sie Erregungswellen in den sozialen Medien.

Grünen-Politikerin Renate Künast (68) geriet wegen ihres Postings ins Kreuzfeuer der Kritik.
Grünen-Politikerin Renate Künast (68) geriet wegen ihres Postings ins Kreuzfeuer der Kritik.  © Britta Pedersen/dpa

So geschehen am heutigen Samstagmorgen auf X. Dort beschwerte sich Künast: "Fünf Mitarbeiterinnen im Reisezentrum am Hauptbahnhof Berlin. Sieben Leute draußen, aber es ist noch nicht 9 Uhr."

Die studierte Sozialarbeiterin echauffierte sich und schob fragend hinterher: "Ein bisschen nett sein ginge doch auch, oder?"

Dazu lud sie ein Foto des Zankapfels hoch und verlinkte die Pressestelle der Deutschen Bahn.

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Deutsche Bahn Regionalzug stößt mit umgestürztem Baum zusammen: Zwei Verletzte

Bei diesem Aufreger machte die Juristin aber die Rechnung ohne die Dynamiken des Netzes. Die Empörungsmaschine lief heiß und eine Welle der Kritik brach über Künast herein.

"Die Öffnungszeiten stehen doch dran, oder nicht?", fragte ein User, der es nach eigenem Erleben als Servicemitarbeiter gehasst habe, "wenn die Leute an die Scheibe geklopft haben".

Renate Künast reagiert wortkarg auf die Kritik

Darüber hinaus verwies er auf die Tatsache, dass auch Vorarbeiten erledigt werden müssen. Dem schlossen sich unzählige Nutzer an. Ebenso formierte sich Protest, dass die Politikerin die DB-Mitarbeiter ungefragt fotografierte und das Bild online stellte. Und einer meinte: "Erfinden Sie doch eine Meldestelle. ... oder vielleicht ein 'Gute-Renate-Öffnungszeiten-Gesetz'."

Und was sagt Künast zu Gegenstimmen, die ihre Kommentarspalte fluteten? Nicht viel. "Ich hatte nicht das Problem", kanzelte sie diese kurz und knapp ab. Den Reaktionen nach zu schließen hat sie nun aber ein anderes. Das digitale Standgericht kennt eben keine Gnade. Die Bahn hingegen ließ sich bislang nicht zu einem Statement hinreißen.

Titelfoto: X/RenateKünast, Britta Pedersen/dpa (Bildmontage)

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