Großeinsatz! ICE-Fahrt wird für über 200 Passagiere zum Albtraum
Groß-Rohrheim - Kurz vor dem Ziel - und doch so verloren! So fühlten sich am gestrigen Pfingstsonntag wahrscheinlich die Fahrgäste eines in Hessen steckengebliebenen ICE.
Schauplatz war die Zugstrecke in Richtung Frankfurt am Main. Dort ging für den mit rund 250 Personen besetzten Intercity-Express gegen 20.22 Uhr plötzlich nichts mehr.
Ein Oberleitungsschaden im nur wenige Kilometer entfernten Biblis (Kreis Bergstraße) hatte zu dem Zeitpunkt, als sich der Zug auf offener Strecke in Höhe Groß-Rohrheim befand, für einen Totalausfall an Bord gesorgt.
Besonders bitter: Der Bibliser Bahnhof, der ebenfalls auf dem weiteren Weg angesteuert hätte werden sollen, liegt nur rund fünf Fahrtminuten entfernt. So musste jedoch ein Großaufgebot an Rettungskräften anrücken, um die Personen sicher aus dem ICE zu bergen.
Dies gestaltete sich nicht nur als eine Aufgabe, die höchste Konzentration seitens der Retter erforderte. Da auch die Lüftung in den Waggons ausgefallen war, wurde es für die Gestrandeten nochmals ein Stück weit unangenehmer.
Glücklicherweise wurde bei der Evakuierung niemand verletzt, sodass nach einem Zusammenkommen der Passagiere an einem Sammelpunkt die Weiterreise mit kurzfristig organisierten Bussen fortgesetzt werden konnte. Diese brachten die Leidgeplagten zunächst zum nächstgelegenen Bahnhof, von wo aus sie ihre weitere Route selbst organisieren mussten.
Unter denjenigen, die an Bord des ICE feststeckten, befanden sich aber auch einige Reisende, die es ganz besonders eilig hatten.
Oberleitungsschaden sorgt für kompletten Stromausfall in ICE: Auch Lüftung des Zuges betroffen
Wie sich später herausstellte, war einer von ihnen ein Flugkapitän, der in Richtung des Frankfurter Airports unterwegs war und seinen Flug nach Dublin (Irland) erreichen musste. Ob ihm das letztlich noch gelang, blieb unklar.
Fest stand jedoch, dass die betroffene Bahnstrecke auf unbestimmte Zeit gesperrt werden musste. Neben der Feuerwehr aus Groß-Rohrheim waren auch das DRK, die Johanniter, der Rettungsdienst und ein Notarzt im Einsatz.
Titelfoto: 5VISION.NEWS